Katholischer Reformdialog sieht Rückenwind durch neuen Papst

Wunsch nach Weiterentwicklung und Aufbruch

Katholische Bischöfe und Laien aus ganz Deutschland beraten beim Synodalen Ausschuss wieder über Reformvorhaben. Vom gerade gewählten neuen Papst Leo XIV. erhoffen sie sich Rückenwind für das Reformprojekt.

Synodaler Ausschuss / © Bert Bostelmann (KNA)
Synodaler Ausschuss / © Bert Bostelmann ( KNA )

Die Spitzen des Reformdialogs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland sehen sich durch den neuen Papst Leo XIV. auf dem beschrittenen Weg bestätigt. "Wie gut, dass wir diesen neuen Papst haben", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Freitag in Magdeburg zum Auftakt der vierten Sitzung des Synodalen Ausschusses.

Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz ( KNA )

Er habe das neue Kirchenoberhaupt als aufmerksamen Zuhörer und wachen Zeitgenossen kennengelernt. Der Papst sehe: "Einheit ist nicht Einheit, sondern ein harmonisches Miteinander der Verschiedenheiten."

Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). / © Gordon Welters (KNA)
Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). / © Gordon Welters ( KNA )

Die Präsidentin des Zentralkomitees der der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, ergänzte: "Nach der ersten Rede von Leo XIV. können wir davon ausgehen, dass er eine Fortsetzung, eine Weiterentwicklung von Synodalität für diese Kirche sucht, auch den Aufbruch sucht." Sie rechne damit, dass es von dem neuen Papst auch Rückenwind für die Reformbestrebungen der katholischen Kirche in Deutschland geben werde.

Dank für politisches Engagement

Teile des ZdK-Präsidiums seien mit Kardinal Robert Prevost, dem jetzigen Papst und damaligen Chef der Bischofskongregation, im Februar zusammengetroffen, berichtete Stetter-Karp. "Er war sehr gut über unsere Situation in der deutschen Kirche informiert war und hat uns auch für unser Engagement gedankt, nicht nur für das kirchenpolitische, sondern ausdrücklich auch für das politische - gerade im Bereich Migration."

Im Fokus bei der bis Samstag dauernden Sitzung des Synodalen Ausschlusses in Magdeburg steht eine mögliche Satzung für ein geplantes synodales Gremium auf Bundesebene, in dem das gemeinsame Beraten und Entscheiden verstetigt werden soll. Die Bischöfe und Laien aus ganz Deutschland beraten zudem einen Grundlagentext "Synodalität" sowie den Handlungstext "Gemeinsam beraten und entscheiden", eine Überarbeitung des gleichnamigem, vom Synodalen Weg bereits in Erster Lesung verabschiedeten Papieres.

Erste Evaluationsergebnisse

Ebenso werden zwei überarbeitete Papiere zu Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche sowie zu Fragen der Empfängnisverhütung erneut diskutiert. Zudem soll geschaut werden, ob und wie bisherige Beschlüsse des Synodalen Weges inzwischen in der Praxis greifen.

Der aktuell aus 70 Mitgliedern bestehende Synodale Ausschuss ist ein Ergebnis des 2019 von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gestarteten Reformprojekts Synodaler Weg.

Synodaler Ausschuss

Der Synodale Ausschuss ist ein Ergebnis des Reformprojekts Synodaler Weg zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Er soll unter anderem die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten. In diesem neuen Gremium wollen Bischöfe und Laien ihre Beratungen über mögliche Reformen in der Kirche fortsetzen, die sie bei dem 2019 gestarteten Synodalen Weg begonnen haben.

Symbolbild Synodaler Weg / © Maximilian von Lachner (SW)
Symbolbild Synodaler Weg / © Maximilian von Lachner ( SW )
Quelle:
KNA