Katholische Universität Eichstätt: Absage des neugewählten Präsidenten für alle ein Rätsel

Hütters Wege sind unergründlich

Nach der überraschenden Absage des neugewählten Präsidenten Reinhard Hütter für die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) sind am Donnerstag weitere Details bekannt geworden. In Interviews mit der "Süddeutschen Zeitung" in München und der "Tagespost" in Würzburg erklärte der KU-Stiftungsvorstandsvorsitzende Peter Beer, der Schaden sei da, aber die Kirche habe ihn nicht verursacht.

 (DR)

Den Vorwurf unprofessionellen Handelns wies der Prälat zurück. Für alle Beteiligten sei Hütters Entscheidung ein «Rätsel».

Bei den «leider und völlig überraschend» gescheiterten Verhandlungen sei es nur um materielle Bedingungen gegangen, trat Beer anderslautenden Spekulationen entgegen. Dabei sei die Geldfrage nicht erst nach der Wahl ein Thema gewesen, sie sei dann nur anders gestellt worden. Hütter, der derzeit an der US-amerikanischen Duke University lehrt, sei vor seiner Bewerbung in Eichstätt gewesen, um die Uni in Augenschein zu nehmen. Damals hätten auch Vorgespräche stattgefunden. «Mir wurde signalisiert, dass für mein Verhandlungsmandat nach der Wahl keine Probleme zu erwarten seien», so Beer.

Hütter habe dann ohne konkrete Ankündigung per Mail mitgeteilt, er werde das Amt nicht antreten, erläuterte der Prälat. Seine Gründe dafür habe der Professor nicht plausibel gemacht. «Das hat mich überrascht, denn in strittigen Punkten habe ich Alternativangebote angekündigt.» Doch diese habe Hütter nicht mehr abgewartet. «So führt man doch keine Verhandlungen», sagte Beer. Die Krise müsse nun schnellstmöglich bewältigt werden. Darüber werde am 4. Juni der Hochschulrat diskutieren.

Einer Neugründung der katholischen Universität erteilte der Prälat eine Absage. Dies sei keine Lösung. «Wir laufen doch nicht feige davon!», betonte Beer. So gehe die Kirche nicht mit Problemen um. Jetzt gehe es darum, nach vorne zu schauen. Mut mache dabei «das große Engagement und die hohe Leistungsbereitschaft aller Mitarbeiter und Studierenden» der KU.

Mehr zum Thema