Katholische Krankenhäuser starten Aktionswoche

Für eine bedarfsgerechte Finanzierung

Mit einer Aktionswoche unter dem Motto "Auftrag Daseinsvorsorge" werben die katholischen Kliniken in NRW zwei Wochen vor der Landtagswahl für eine bedarfsgerechte Krankenhausfinanzierung. Die örtlichen Direktkandidaten bekamen Post.

 Pflegerinnen auf der Intensivstation eines katholischen Krankenhauses
 / © Harald Oppitz (KNA)
Pflegerinnen auf der Intensivstation eines katholischen Krankenhauses / © Harald Oppitz ( KNA )

Wie die Caritas NRW am Montag mitteilte, haben die Krankenhäuser die örtlichen Direktkandidaten angeschrieben, um zu erfahren, wie sie die Einrichtungen unterstützen wollen. Zudem soll in mehreren Veranstaltungen über die möglichen Auswirkungen der Krankenhaus-Reform auf die Gesundheitsversorgung mit den Politikern diskutiert werden.

Einschränkungen der Gesundheitsversorgung

Die katholischen Kliniken befürchteten durch einen neuen Krankenhausplan, der nach der Wahl umgesetzt werden soll, Einschränkungen der Gesundheitsversorgung, die Reduzierung der Trägervielfalt und "ausufernde Kosten ohne ausreichende Refinanzierung".

Oberstes Ziel müsse eine bedarfsgerechte und regional vernetzte Versorgung sein, mahnte die Paderborner Diözesan-Caritasdirektorin, Esther van Bebber, an. Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie, Kostensteigerungen und ein System der Krankenhausfinanzierung, das Vorhaltekosten für die Versorgungsinfrastruktur nur unzureichend abdecke, würden die wirtschaftlichen Handlungsspielräume der Klinik-Geschäftsführungen zusätzlich einengen, so van Bebber.

Auch die Bundespolitik gefordert

Neben der Krankenhausplanung auf Landesebene sehen die Caritas in NRW und der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (KKVD) auch die Bundespolitik gefordert: "Bei der Reform der Krankenhausfinanzierung ist die neue Bundesregierung am Zug. Sie muss jetzt zügig die angekündigte Regierungskommission auf Bundesebene einberufen", forderte KKVD-Geschäftsführerin Bernadette Rümmelin.

Bei der Klinikfinanzierung müsse das leistungsbezogene Fallpauschalen-System um die Erstattung von Vorhaltekosten für Personal und Infrastruktur ergänzt werden. Dies sei notwendig, um insbesondere in ländlichen Gebieten mit geringer Bevölkerungsdichte eine bedarfsgerechte Versorgung zu gewährleisten.

In NRW gibt es nach Caritas-Angaben rund 150 katholische Krankenhäuser mit 52.000 Betten. Ihre 120.000 Beschäftigten behandeln jedes Jahr 2,25 Millionen Patientinnen und Patienten. Zudem stellen die katholischen Krankenhäuser über 16.000 Ausbildungsplätze zur Verfügung.

Der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd)

400 katholische Klinikstandorte: Sie eint das Ziel einer bestmöglichen Versorgung und Pflege für ein Leben in Gesundheit und Würde. Und dies für alle Patienten. Die im kkvd verbundenen Kliniken vertreten rund ein Fünftel aller Kliniken in Deutschland. Sie versorgen zudem rund ein Fünftel aller Patienten hierzulande jedes Jahr.

Leeres Krankenhausbett  / © Hadrian (shutterstock)
Quelle:
KNA