Katholiken im Erzbistum Köln wollen Veränderung

Erste Bilanz nach Umfrage zur Weltsynode

Im Erzbistum Köln ist eine Umfrage zur Weltsynode abgeschlossen worden. Die Beiträge der mehr als 1.700 Beteiligten zeigten, "dass sich im kirchlichen Leben etwas ändern muss", heißt es in einer Pressemitteilung des Erzbistums.

Symbolbild Umfrage / © Tero Vesalainen (shutterstock)

Die diözesane Beteiligungsphase im Erzbistum Köln zur Weltsynode 2021-23 hat einen wichtigen Meilenstein erreicht. Im Zuge der katholischen Weltsynode konnten Nutzerinnen und Nutzern unter dem Motto "Sag's dem Papst - wie soll die Zukunft der Kirche aussehen?" vom 1. Februar bis 18. März über eine Internet-Plattform Beiträge zu verschiedenen von Papst Franziskus benannten Themenfeldern einbringen.

Michael Hänsch / © Kath. Gemeindeverband Düsseldorf
Michael Hänsch / © Kath. Gemeindeverband Düsseldorf

Bis zum Zeitpunkt der Schließung der Beteiligungsplattform weltsynode.koeln am Freitag, 18. März, sind 5.417 Beiträge und 1.243 Kommentare zusammengekommen. Insgesamt 1.725 Nutzer/innen, davon 136 Gruppen, haben sich mit Beiträgen eingebracht. Etwa 40% aller Beiträge wurden in der Schlusswoche formuliert.

"Unsere Erwartungen wurden deutlich übertroffen!"

"Damit ist unser Anliegen, die Menschen im Erzbistum Köln zur Beteiligung zu ermutigen, Realität geworden ist – mehr noch: Unsere Erwartungen wurden deutlich übertroffen!", sagt Michael Hänsch, Mitglied des Synodenteams im Erzbistum Köln.

"Angesichts der aktuellen Situation im Erzbistum Köln, waren wir letztendlich überrascht, wie viele Menschen sich das Anliegen der Weltsynode doch zu eigen gemacht haben", freut sich Hänsch.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

In den kommenden drei Wochen wertet die Agentur Zebralog den Angaben zufolge alle Beiträge aus dem Erzbistum Köln nach sozialwissenschaftlichen Standards aus und fasst diese zusammen. Das Ergebnis werde Beratungsgrundlage für eine diözesane Synodalversammlung vom 30. April bis 1. Mai 2022 in Köln sein.

Bistümer schicken Gesamtpapier nach Rom

Auf dieser Konferenz werden den Angaben zufolge 150 Delegierte über die Rückmeldungen beraten. Diese sollen dann in den weiteren weltkirchlichen Synodenprozess eingebracht werden. Die Deutsche Bischofskonferenz werde die Beratungsergebnisse aller deutschen Bistümer in einem Gesamtpapier bis zum 15. August nach Rom weiterreichen, hieß es.

Die Synode war ursprünglich für Herbst 2022 geplant. Papst Franziskus erweiterte sie zu einem zweijährigen Prozess, in dem zunächst auf Ebene der Diözesen weltweit Themen gesammelt werden sollen.

Bischofssynode im Herbst 2023

Die Vollversammlung der Bischofssynode wird im Oktober 2023 im Vatikan zusammenkommen und zum Abschluss des Prozesses Empfehlungen für den Papst verabschieden.

Das Ziel des zweijährigen Prozesses hatte das Generalsekretariat der Bischofssynode vor wenigen Wochen mit dem Vorbereitungsdokument unter dem Titel "Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung" formuliert.

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