Vatikan zieht erste Zwischenbilanz zur Weltsynode

Daumen hoch

Der Vatikan hat eine positive Zwischenbilanz zur ersten Phase der Weltsynode gezogen. Vor allem in mehreren Ländern Afrikas, Lateinamerikas und Asiens werde der synodale Prozess mit Freude und Begeisterung aufgenommen.

Papst Franziskus: Daumen hoch / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus: Daumen hoch / © Paul Haring ( KNA )

Das teilte das vatikanische Synodensekretariat am Montag mit. Dort, wo ein synodaler Prozess bereits in Gang sei oder kurz vor dem Beginn stehe, seien die synodalen Dynamiken aufeinander abgestimmt worden.

Anfang Oktober hatte der Papst einen zunächst auf gut zwei Jahre angelegten weltweiten synodalen Prozess gestartet. Bei diesem soll die katholische Kirche vor allem einen anderen Umgangsstil erlernen, um sich dann Herausforderungen vor Ort zu stellen.

Nach Vatikanangaben haben drei Monate nach der Eröffnung knapp 98 Prozent der Diözesen weltweit Personen mit der Umsetzung des Synodenprozesses beauftragt. Begrüßt worden sei die Verlängerung der ersten Phase bis Ende August.

Es bleiben Herausforderungen

Neben aller Begeisterung zeigten sich aber auch Herausforderungen. So gebe es hier und da Misstrauen unter Laien, ob ihre Beiträge wirklich berücksichtigt würden. Ein Problem für gemeinsame Treffen sei die anhaltende Pandemie. Zudem müssten neue Wege gefunden werden, um junge Menschen besser zu beteiligen.

Die Weltsynode "Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung" ist anders als frühere Bischofssynoden nicht als Einzelereignis, sondern als Prozess in drei Phasen angelegt. So sollen möglichst viele Gläubige daran teilnehmen können. Mit der Eröffnung durch den Papst im Oktober begann die aktuelle lokale Phase, in der sich die Teilnehmer auf Pfarr- und Bistumsebene anhand der vorbereiteten Dokumente beraten sollen. Auf Grundlage dieser Ergebnisse treten dann Bischöfe auf kontinentaler Ebene zu Beratungen zusammen. Die letzte Phase bildet die Synodenversammlung der Bischöfe im Oktober 2023 im Vatikan.

Kardinal Mario Grech / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Mario Grech / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Am Wochenende erinnerte der Leiter des Synodensekretariats, Kardinal Mario Grech, an die Amazonassynode 2019. Es habe die Kirche gestärkt, Stimmen von Menschen aus jener Region einzubeziehen, so Grech. Heute könne nicht mehr von Synodalität gesprochen werden, ohne das Volk Gottes zu beteiligen. Dieses Bewusstsein sei wesentlich für die laufende Weltsynode 2021-2023.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA