Käßmann erinnert an Queen als beruhigenden Anker

"Sehnsucht nach Großmüttern"

In der Trauer um die britische Königin Elizabeth II. spiegelt sich nach den Worten der evangelischen Theologin Margot Käßmann eine "Sehnsucht nach Großmüttern" wider. Zugleich beklagte Käßmann an die Einsamkeit vieler alter Menschen.

Die Theologin Margot Käßmann / © Harald Oppitz (KNA)
Die Theologin Margot Käßmann / © Harald Oppitz ( KNA )

"Dieser Typus Mensch scheint uns zu fehlen", schrieb die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in ihrer Kolumne für "Bild am Sonntag". In einer Welt mit heftigen Krisen und Kriegen sei die Queen für viele Menschen "ein beruhigender, lebenserfahrener Anker" gewesen.

Alte Menschen im Blick

Gleichzeitig würden in der Gesellschaft Alte oft als überflüssig gesehen, beklagte Käßmann. Die Einsamkeit im Alter sei meist groß, Kinder hätten keine Zeit, Enkel schon gar nicht: "Wer braucht denn jemanden, der nichts mehr kann als zuhören, wenn andere in hohem Tempo im Internet, auf Twitter und Instagram unterwegs sind?"

"Die Trauer um die Queen zeigt: Da ist Umdenken gefragt!", schrieb die frühere hannoversche Landesbischöfin. Eine Gesellschaft brauche die jungen Leistungsfähigen. "Aber wir brauchen auch diejenigen mit Lebenserfahrung und Altersweisheit, die einfach da sind, zuhören können und Humor haben. Sie verdienen unseren Respekt." Königin Elizabeth II. war am 8. September im Alter von 96 Jahren gestorben.

Was beim Staatsbegräbnis der Queen passiert - ein Überblick

Der Staatsakt zur Beisetzung von Queen Elizabeth II. wurde seit Jahrzehnten minuziös vorbereitet. Nichts ist dem Zufall überlassen, wenn Großbritannien am Montag den letzten Abschied von seiner Königin nimmt. Eine chronologische Übersicht (alle Zeitangaben in mitteleuropäischer Sommerzeit):

Warteschlange für die verstorbene Königin Elisabeth II. / © Christophe Ena (dpa)
Warteschlange für die verstorbene Königin Elisabeth II. / © Christophe Ena ( dpa )
Quelle:
epd
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