Jüdische Fußballmannschaft Sieger im Turnier der Religionen

Makkabi Berlin

Bei einem "Fußballturnier der Religionen" am Sonntag in Dortmund hat die jüdische Mannschaft Makkabi den Sieg geholt. Nach dem Turnier spielte das Team im "Ehrenspiel" gegen eine Mannschaft aus Imamen und evangelischen Pfarrern.

Wappen des deutschen Makkabi-Teams / © Markus Nowak (KNA)
Wappen des deutschen Makkabi-Teams / © Markus Nowak ( KNA )

Unter dem Motto "Fußball verbindet!" traten im Dortmunder Hoeschpark Mannschaften aus Christen, Juden und Muslimen zum sportlichen Vergleich an. Über alle Grenzen von Religionen und Kulturen hinweg gehe es um Respekt, Fairness und Toleranz, erklärten die Veranstalter. Das Fußballturnier sei ein klares Zeichen gegen Antisemitismus und Islamangst.

Die Idee zu dem interreligiösen Fußball-Event war 2006 anlässlich der damaligen Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland entstanden. In diesem Jahr wurde der Pokalsieger erstmals in einem Turniermodus ermittelt. Das Projekt wurde wegen seiner vorbildlichen Charakters bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem vom Deutschen Fußballbund (DFB) und von der Pax Bank Köln. Das Bundesprogramm "Weißt Du, wer ich bin" fördert die Veranstaltung. Schirmherr ist der Dortmunder Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD).

Interreligiöser Dialog im Mittelpunkt

Neben dem jüdischen Sportverein nahmen zwei Teams von Moscheevereinen, eine evangelische und eine katholische Mannschaft sowie ein Team Caritas und ein Team Neuapostolisch an dem Turnier teil. Vor dem "Ehrenspiel" sprachen Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen sowie der muslimischen und der jüdischen Gemeinden einen Friedensgruß der Religionen.

Bei einem "Pavillon der Religionen" konnten sich die Besucher über den Interreligiösen Dialog informieren und Jugendliche an einer Rallye zu dem Thema mitmachen. Den Abschluss bildete die Pokalverleihung. Auf einem "Platz der Begegnung" gab es zudem türkisches Essen, ein Familiencafé, Musik, Spiel- und Sportmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche.

Schuster sieht "Welle des Stolzes" angesichts von TuS-Makkabi-Erfolg

Die Premiere von TuS Makkabi Berlin im Fußball-DFB-Pokal hat laut dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, eine "Welle des Stolzes" in der jüdischen Gemeinschaft ausgelöst. "Die Spuren der Makkabivereine führen in Zeiten, in denen Juden aus Sportvereinen in Deutschland ausgeschlossen wurden und ihre eigenen Klubs gründeten", erklärte Schuster in Berlin. "Sie sind heute ein Hort jüdischer Werte wie Offenheit und Gemeinschaft, ja jüdischer Philanthropie."

Symbolbild Fußball / © Ohmega1982 (shutterstock)
Quelle:
epd