Hamburger Flussschifferkirche bietet Einzigartiges

"Anker Gottes im Hamburger Hafen"

Sie ist die einzige schwimmende Kirche ihrer Art in Deutschland. Die Flussschifferkirche im Hamburger Hafen wird auch "Anker Gottes" genannt. Diakon Mark Möller erzählt, was schwimmende Kirche zwischen Rathaus und Speicherstadt bietet.

Autor/in:
Hilde Regeniter
Blick auf Hamburg / © MaraZe (shutterstock)

DOMRADIO.DE: Manche nennen die Flussschifferkirche den "Anker Gottes im Hamburger Hafen". Finden Sie, das trifft es?

Diakon Mark Möller / © Mark Möller
Diakon Mark Möller / © Mark Möller

Mark Möller (Diakon): Es braucht im Hafen ja viele Ankerplätze und vielleicht sind wir für viele eher ein Liegeplatz. Aber ich glaube, Anker können wir auch. Immerhin gibt es die Flussschiff-Seelsorge schon seit 155 Jahren.

DOMRADIO.DE: Die Flussschifferkirche ist eine evangelische Kirche. Wie sieht es bei Ihnen innen aus? Feiern Sie regelmäßig Gottesdienst? 

Möller: Wir sind eigentlich keine evangelische Gemeinde mehr im klassischen Sinn. Seit 2007 wird die Flussschifferkirche von einem Verein betrieben. Zweimal im Monat feiern wir Gottesdienst, einmal auf Plattdeutsch, einmal auf Hochdeutsch. Natürlich gibt es auch besondere Feiern zu Feiertagen, zum Beispiel unsere ökumenische Wurzelnacht.

Mark Möller

"Gott hat ein weites Herz"

DOMRADIO.DE: Fühlen Sie sich vor allem für Seeleute, Schiffer und Hafenarbeiter zuständig? 

Möller: Wir haben im Grunde drei zentrale Arbeitsbereiche. Die Binnenschifferseelsorge, die touristische Arbeit und, als übergreifendes Motto, die Gastfreundschaft unter dem Leitgedanken, dass Gott ein weites Herz hat. Wir haben da unterschiedliche Zielgruppen. 

Flussschifferkirche  / © Mark Möller
Flussschifferkirche / © Mark Möller

Die Binnenschifferseelsorge richtet sich vor allem an die Besatzungen der Schiffe. Wir besuchen die Besatzungen direkt auf ihren Schiffen im Hamburger Hafen, also dort, wo sie gerade liegen. Seit diesem Jahr arbeiten wir dabei übrigens auch eng mit der katholischen Kirche zusammen.

Ein zweiter Schwerpunkt ist die touristische Arbeit. Wir öffnen die Flussschifferkirche für alle, die diesen besonderen spirituellen Ort erleben möchten. Viele suchen hier Ruhe, einen geistlichen Impuls oder einfach einen besonderen Moment. Dabei erzählen wir auch von unserer diakonischen Arbeit.

Und schließlich feiern wir natürlich Gottesdienste. Da kommen natürlich viele Touristinnen und Touristen genauso wie Hamburgerinnen und Hamburger.

Flussschifferkirche  / © Mark Möller
Flussschifferkirche / © Mark Möller

DOMRADIO.DE: In diesem Jahr haben Sie zum ersten Mal ein Sommerprogramm auf die Beine gestellt. Was haben Sie da so im Angebot?

Flussschifferkirche  / © Mark Möller
Flussschifferkirche / © Mark Möller

Möller: Ganz verschiedene Sachen. Zum einen bieten wir Führungen zur Kirche, das ist eine Tour vom alten Hafen und der Altstadt über die Speicherstadt bis zu uns. In der Kirche selbst bieten wir Führungen mit einem besonderen Fokus auf die Kunstwerke an. Unsere Kirche stammt aus dem Jahr 1952.

Außerdem erweitern wir unsere Öffnungszeiten und richten einen "Chill-Ort" ein. Ein gemütlicher Platz für alle, die wollen. Dort wird es auch ein kleines Angebot geben, zum Beispiel Waffeln oder Kaffee. Für Familien mit Kindern haben wir im August ein spezielles Programm geplant. Mit Teamgeist und Kreativität gestalten wir ein spannendes, zweistündiges Mitmachangebot. Und zuletzt: wir starten eine Grußkartenaktion für Binnenschiffsbewerber.

Das Interview führte Hilde Regeniter.

Quelle:
DR

Die domradio- und Medienstiftung

Unterstützen Sie lebendigen katholischen Journalismus!

Mit Ihrer Spende können wir christlichen Werten eine Stimme geben, damit sie auch in einer säkulareren Gesellschaft gehört werden können. Neben journalistischen Projekten fördern wir Gottesdienstübertragungen und bauen über unsere Kanäle eine christliche Community auf. Unterstützen Sie DOMRADIO.DE und helfen Sie uns, hochwertigen und lebendigen katholischen Journalismus für alle zugänglich zu machen!

Hier geht es zur Stiftung!