Gemeinschaft Südafrikanischer Staaten kündigt Krisengipfel an

Keine Annäherung in Simbabwe

In Simbabwe sind neue Gespräche zwischen Präsident Robert Mugabe und Oppositionsführer Morgan Tsvangirai über eine Teilung der Macht ohne Ergebnis geblieben. Der politische Stillstand hat die Probleme Simbabwes verschärft, die Cholera-Epidemie ist immer noch außer Kontrolle. Kommende Woche findet ein Krisengipfel statt.

 (DR)

Nach Medienberichten vom Dienstag kam es in dem rund zwölfstündigen Treffen in der Hauptstadt Harare zu keiner Einigung. Die Gemeinschaft Südafrikanischer Staaten kündigte einen Krisengipfel für den kommenden Montag an.

Mugabe (84), der seit der Unabhängigkeit Simbabwes 1980 an der Macht ist, will die Gespräche noch vor dem Gipfel der Staatengemeinschaft wieder aufnehmen. Tsvangirai sprach dagegen vom "schwärzesten Tag" und warf dem Präsidenten vor, eine Einigung zu verhindern. Das Gespräch fand unter Vermittlung des südafrikanischen Präsidenten Kgalema Motlanthe und seines Vorgänger Thabo Mbeki sowie des Präsidenten Mosambiks, Armando Emilio Guebuza, in einem Luxushotel statt.

Probleme verschärft
Im September hatten Mugabe und Tsvangirai ein Abkommen über die Bildung einer Koalition geschlossen, nachdem das Ergebnis der Präsidentenwahl von 2008 strittig blieb. Die Vereinbarung sieht vor, dass Mugabe Präsident bleibt und Tsvangirai Premierminister wird. Die Gespräche gerieten jedoch bald ins Stocken. Hauptstreitpunkt ist die Verteilung der Schlüsselministerien.

Der politische Stillstand hat die Probleme Simbabwes verschärft. Die Cholera-Epidemie ist immer noch außer Kontrolle, da das Gesundheitswesen weitgehend zusammengebrochen ist. Mehr als 2.300 Menschen starben bislang. Schätzungen zufolge sind fast die Hälfte der zwölf Millionen Einwohner des Landes in diesem Jahr auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Die Inflationsrate beträgt derzeit offiziell 230 Millionen Prozent.