Gesellschaftliche Gleichstellung soll nach dem Willen des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) eine politische Selbstverständlichkeit werden. "Wer Gleichberechtigung stärkt, stärkt unsere Demokratie", erklärte Verbandspräsidentin Anja Karliczek am Freitag zum Start der neuen Bundesregierung.

Der Katholische Deutsche Frauenbundes (KDFB) begrüßte die geplante Fortführung einer ressortübergreifenden Gleichstellungsstrategie im Koalitionsvertrag und betonte, nun komme es auf die Umsetzung an. Denn Karin Prien (CDU) übernehme als Ministerin die Verantwortung für Gleichstellungspolitik auf Bundesebene. Das Thema dürfe trotz des neuen Zuschnitts des Ministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend nicht an Gewicht verlieren: Frauen- und Gleichstellungspolitik dürften nicht zum Randthema in einem Großministerium werden.
Reform der Hinterbliebenenversorgung
Die neue Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Bärbel Bas (SPD), forderte der KDFB auf, in einer Reform der Hinterbliebenenversorgung die Einkommensanrechnung bei Witwen- und Witwerrenten abzuschaffen.
So könnten Hinterbliebene ihr Einkommen ohne Rentenkürzungen steigern und ihre wirtschaftliche Eigenständigkeit sichern.
Zusätzlich fordert der KDFB den Aufbau eines bundesweiten Netzwerks qualifizierter, auch digitaler Beratungsstellen sowie die Erhebung belastbarer Daten zur Lebenssituation von Hinterbliebenen. Eine solche Reform würde nach Überzeugung des Frauenverbands die Erwerbsbeteiligung erhöhen, die Rentenkassen stärken, zusätzliche Steuereinnahmen generieren und Altersarmut vorbeugen. Zugleich könnten psychische Belastungen reduziert und gesellschaftliche Teilhabe gestärkt werden.