Bei allen Unterschieden gebe es weltweit "doch gemeinsame und dauerhafte Merkmale, die die Größe und den Wert von Ehe und Familie offenbaren", sagte der Papst am Freitag im Vatikan.
"Wird dieser Wert jedoch auf eine individualistische und private Weise gelebt, wie es im Westen teilweise der Fall ist, kann die Familie im Kontext der Gesellschaft isoliert und fragmentiert werden", so die Sorge des 85-Jährigen.
Familie alsTeil der Natur von Mann und Frau
Ihm sei klar, dass der gesellschaftliche Wandel die Lebensbedingungen von Ehen und Familien überall auf der Welt verändere. Doch die Familie sei Teil der Natur von Mann und Frau, bekräftigte der Papst.
"Denken Sie auch an Familien, die für die Gesellschaft als Ganzes von Nutzen sind, einschließlich Adoptiv- und Pflegefamilien", sagte Franziskus bei der Audienz für Mitglieder der Päpstlichen Akademie für die Sozialwissenschaften.
Wichtigstes Gegenmittel gegen materielle und geistige Armut
Die Familie sei das wichtigste Gegenmittel gegen die materielle und geistige Armut, aber auch gegen das große Problem des demografischen Wandels oder einer unverantwortlichen Mutter- und Vaterschaft. Für ihn sei eine "familienfreundliche" Gesellschaft nötig - etwa durch eine bessere Vereinbarung von Familie und Beruf - und möglich.
Die 1994 gegründete päpstliche Akademie mit Sitz in den vatikanischen Gärten hat die Förderung der Sozialwissenschaften zum Ziel. Ihre Mitglieder werden ohne Rücksicht auf Nationalität oder Religionszugehörigkeit ernannt. Präsident ist seit 2019 der italienische Wirtschaftswissenschaftler Stefano Zamagni.