Franziskus hält Plädoyer für Ehe und Familie

"Quelle und Ursprung der sozialen Ordnung"

Papst Franziskus hat für Familie und Ehe als "Quelle und Ursprung der sozialen Ordnung" eine Lanze gebrochen. Sie sei essenziell, um das Individuum im "Wir" menschlicher zu machen. Zudem fördere sie die Unterschiede jedes Einzelnen.

Junge Familie mit Kindern / © Monkey Business Images (shutterstock)
Junge Familie mit Kindern / © Monkey Business Images ( shutterstock )

Bei allen Unterschieden gebe es weltweit "doch gemeinsame und dauerhafte Merkmale, die die Größe und den Wert von Ehe und Familie offenbaren", sagte der Papst am Freitag im Vatikan.

Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

"Wird dieser Wert jedoch auf eine individualistische und private Weise gelebt, wie es im Westen teilweise der Fall ist, kann die Familie im Kontext der Gesellschaft isoliert und fragmentiert werden", so die Sorge des 85-Jährigen.

Familie alsTeil der Natur von Mann und Frau

Ihm sei klar, dass der gesellschaftliche Wandel die Lebensbedingungen von Ehen und Familien überall auf der Welt verändere. Doch die Familie sei Teil der Natur von Mann und Frau, bekräftigte der Papst.

Mutter und Kind in Kirchenbank / © Harald Oppitz (KNA)
Mutter und Kind in Kirchenbank / © Harald Oppitz ( KNA )

"Denken Sie auch an Familien, die für die Gesellschaft als Ganzes von Nutzen sind, einschließlich Adoptiv- und Pflegefamilien", sagte Franziskus bei der Audienz für Mitglieder der Päpstlichen Akademie für die Sozialwissenschaften.

Wichtigstes Gegenmittel gegen materielle und geistige Armut

Die Familie sei das wichtigste Gegenmittel gegen die materielle und geistige Armut, aber auch gegen das große Problem des demografischen Wandels oder einer unverantwortlichen Mutter- und Vaterschaft. Für ihn sei eine "familienfreundliche" Gesellschaft nötig - etwa durch eine bessere Vereinbarung von Familie und Beruf - und möglich.

Die 1994 gegründete päpstliche Akademie mit Sitz in den vatikanischen Gärten hat die Förderung der Sozialwissenschaften zum Ziel. Ihre Mitglieder werden ohne Rücksicht auf Nationalität oder Religionszugehörigkeit ernannt. Präsident ist seit 2019 der italienische Wirtschaftswissenschaftler Stefano Zamagni.

Die Ehe als Sakrament

Die Paare verstehen ihre Ehe als einen sakramentalen Bund – als eine ganzheitliche Lebensgemeinschaft, die in ihrer Unauflöslichkeit die unverbrüchliche Treue der göttlichen Liebe spiegelt.

Sie begreifen ihren Ehebund und ihre eheliche Treue in Verbindung mit dem – in Jesus endgültig offenbar gewordnen – Versprechen, dass Gott in der konkreten Lebenswirklichkeit präsent ist und den Menschen unbedingt treu bleiben will.

Symbolbild Ehe / © BONDART PHOTOGRAPHY (shutterstock)
Quelle:
KNA