In einem Appell wandte sich Francesco Ielpo am Mittwoch "an das Gewissen derer, die diese sinnlose Spirale der Gewalt stoppen können, damit sie endlich wirksame Maßnahmen ergreifen, um diesen Krieg und das Leid all seiner Opfer zu beenden".
In seiner Erklärung äußerte er seine tiefe Verbundenheit mit dem Lateinischen und dem Griechisch-Orthdoxen Patriarchat, die mit ihren Priestern und Ordensleuten weiterhin an der Seite der Christen von Gaza stünden. Die Kustodie der Franziskaner, die seit 800 Jahren im direkten Auftrag des Papstes über die christlichen Stätten im Heiligen Land wacht, ist neben dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem die zweite große katholische Kirchenstruktur der Region.
Aktiv in ganz Nahost
Der aus der süditalienischen Region Basilikata stammende Ielpo (65) ist seit Ende Juni neuer Franziskaner-Kustos im Heiligen Land. Nach seiner Amtseinführung hatte er, wie bei einem Kustos-Wechsel üblich, etliche Umstrukturierungen in seiner Leitung vorgenommen, die derzeit umgesetzt werden.
Zur Kustodie gehören rund 250 Ordensleute und Einrichtungen in Israel, den palästinensischen Gebieten, dem Libanon, Syrien, Jordanien, Zypern und Rhodos.
Während das in der Mitte des 19. Jahrhunderts wiederbegründete Lateinische Patriarchat für die direkte Pastoral unter den katholisch-lateinischen Christen in der Region zuständig ist, kümmert sich die Franziskaner-Kustodie um die Verwaltung und die Seelsorge an den heiligen Stätten.
Zudem unterhält sie knapp 20 katholische Schulen mit fast 15.000 Schülern, betreut Caritas- und Sozialeinrichtungen und leitet auch einige Pfarrgemeinden im Heiligen Land.