Foto-Schnitzeljagd zeigt Kirche mal anders

"Eine kleine spirituelle Reise"

In der St. Markus-Kirche in Offenburg-Elgersweier lädt eine Box mit zwanzig Fotos zur Entdeckung der Kirche ein. Hinter jedem Bild verbirgt sich ein Detail aus der Kirche samt Erklärung und einer persönlichen Frage zum Nachdenken.

Autor/in:
Uta Vorbrodt
Symbolbild: "Instawalk" in einer Kirche / © Anna Kovalevich (shutterstock)
Symbolbild: "Instawalk" in einer Kirche / © Anna Kovalevich ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Was findet man am Eingang der Kirche? Eine Schatzkarte?

Markus Schuberth (Gemeindereferent in der katholischen Seelsorgeeinheit Offenburg St. Ursula): Leider keine Schatzkarte, aber eine Box mit zwanzig großen Umschlägen. In diesen Umschlägen sind Detailaufnahmen von Orten und Gegenständen in der Elgersweierer Kirche. Die Umschläge können nach und nach geöffnet werden. Die Motive gilt es in der Kirche zu entdecken.

DOMRADIO.DE: Kommt man dafür mit einer Gruppe oder kann das jeder alleine machen?

Schuberth: Das kann jeder selbstständig machen. In der Box liegt eine Anleitung, die erklärt, dass es sich um eine Kirchenerkundung für alle handelt. Im ersten Umschlag ist ein Foto, das den gesuchten Ort zeigt. Hat man ihn gefunden, öffnet man den zweiten Umschlag, der das Rätsel auflöst. Darin steht dann zum Beispiel, was der Ort oder Gegenstand bedeutet.

DOMRADIO.DE: Ist die Kirche groß? Muss man lange suchen?

Markus Schuberth

"Die Suche soll spannend sein und Spaß machen."

Schuberth: Es ist eine mittelgroße Dorfkirche. Aber weil es Detailaufnahmen sind – zum Beispiel nur das Zepter der Marienstatue – muss man schon genau hinschauen. Die Suche soll spannend sein und Spaß machen.

DOMRADIO.DE: Was erfährt man, wenn man den Ort gefunden hat?

Schuberth: Im Umschlag gibt es eine Erklärung, etwa zur Bedeutung des Altars, des Ambos oder anderer liturgischer Orte. Außerdem ist eine Frage enthalten, die zum persönlichen Nachdenken anregen soll – wie eine kleine spirituelle Reise durch die Kirche.

DOMRADIO.DE: Können Sie ein Beispiel geben?

Schuberth: Zum Beispiel lautet die Frage am Opferlichtständer: "An wen denke ich gerade besonders oder für wen möchte ich beten?" Viele verbinden mit dem Kerzenanzünden ein Gebet oder den Gedanken an einen Menschen. 

Markus Schuberth

"In der Erstkommunionvorbereitung habe ich eine Kirchenerkundung mit Fotos gemacht."

DOMRADIO.DE: Beantwortet man diese Fragen schriftlich?

Schuberth: Nein, sie sind nur für das eigene Nachdenken gedacht, nichts zum Aufschreiben.

DOMRADIO.DE: Wie kamen Sie auf die Idee?

Schuberth: In der Erstkommunionvorbereitung habe ich eine Kirchenerkundung mit Fotos gemacht. Die Kinder mussten die Orte finden, und ich habe sie erklärt. Da dachte ich: Warum nicht für die St. Markus-Kirche in Elgersweier umsetzen? Ich heiße Markus und ich bin dort vor Ort zuständig. Deswegen ist mir die St. Markus-Kirche sehr nah. Es ist eine sehr schöne Kirche. Der Kirchenraum ist für mich ein Schatz, den es sich lohnt neu zu entdecken.

DOMRADIO.DE: Kommen viele Besucher?

Schuberth: Ja, die Kirche ist täglich geöffnet, und es kommen regelmäßig Menschen vorbei. Seit es die Umschläge gibt, wird das Angebot gut angenommen – auch dank eines Zeitungsartikels.

DOMRADIO.DE: Beobachten Sie die Besucher dabei?

Markus Schuberth

"Weil ich eine besondere Nähe zu dieser Kirche habe."

Schuberth: Leider nicht, da ich in Offenburg arbeite und nicht ständig vor Ort bin. Aber ich bekomme es mit, wenn ich dort bin. 

DOMRADIO.DE: Soll die Aktion nur in Elgersweier bleiben?

Schuberth: Vorerst ja, weil ich eine besondere Nähe zu dieser Kirche habe. Perspektivisch könnte ich mir das aber auch für andere Kirchen unserer Seelsorgeeinheit vorstellen. Wir sind auf Ebene der Erzdiözese in so einem Strukturprozess.

DOMRADIO.DE: Gibt es am Ende auch etwas zu gewinnen?

Schuberth: Noch nicht. Ich habe aber schon darüber nachgedacht, ein Rätsel einzubauen, das man abgeben kann. Im Moment wollte ich es erst einmal schlicht ausprobieren.

Das Interview führte Uta Vorbrodt.

Quelle:
DR

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