NRW-Mediziner raten zu mehr Vorsicht über Weihnachtstage

"Fast in einer schlimmeren Lage als zu Beginn der Pandemie"

Mit Blick auf die Weihnachtszeit plädieren nordrhein-westfälische Mediziner für mehr Vorsicht bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Angesichts der gegenwärtigen Lage wird das Maskentragen nochmals nachdrücklich empfohlen.

Symbolbild: Weihnachten in Corona-Zeiten / © Miriam Doerr Martin Frommherz (shutterstock)
Symbolbild: Weihnachten in Corona-Zeiten / © Miriam Doerr Martin Frommherz ( shutterstock )

"Wir sind fast in einer schlimmeren Lage als zu Beginn der Pandemie", sagte der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Hans-Albert Gehle, der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ, Montag). Große Veranstaltungen draußen seien bundesweit nur noch für Geimpfte und Genesene (2G) und am besten mit zusätzlichem Test (2G-plus) vertretbar.

2G(-plus) und Maskentragen

2G und 2G-plus könnten ausreichen um über den Winter zu kommen, wenn "die Menschen konsequent Masken tragen würden", betonte Gehle. "Leider sehen wir, dass sich zum Beispiel in Fußballstadien kaum jemand ans Maskentragen hält." Die generell Bereitschaft zum Maskentragen nehme ab. Für den Fall, dass die Infektionszahlen deutlich stiegen, "wird man darüber reden müssen, auf Großveranstaltungen ganz zu verzichten".

Weihnachten als Risiko?

Der Essener Virologe Ulf Dittmer sagte der WAZ, dass Weihnachten immer "erheblich zur Verbreitung von Viren" beitrage. "Die Befürchtung ist groß, dass es durch Reisen und Treffen zu Weihnachten wieder zu steigenden Infektionszahlen kommt", betonte der Professor des Universitätsklinikums Essen. Da sich viele Menschen eh im Privaten treffen würden, wo es keine Kontrollmöglichkeit gebe, sei es unsicher, ob ein "Weihnachts-Lockdown" etwas bringen würde. "Es bringt vermutlich mehr, auf die Gefahren hinzuweisen", sagte Dittmer. Dementsprechend sollten sich die Menschen bei privaten Treffen am besten an die 2G-plus-Regel halten.


Quelle:
epd