DOMRADIO.DE: Gibt es einen Pilger-Adventskalender?
Beate Steger (Pilgerexpertin und Autorin): Die gibt es tatsächlich. Ich habe zwei Stück gefunden. Es ist einmal ein Buch, bei dem auf 24 Seiten immer weitergeblättert wird. Es sind besondere Geschichten rund um den Jakobsweg. Es gibt aber auch Rezepte, zum Beispiel für die Tarta de Santiago, und Reflexionen zum Weg.
Außerdem gibt es einen rechteckigen Kasten mit Türchen, hinter denen Fächer sind. Die muss man aber selber befüllen. Das Ganze kommt leer zu einem mit einem schönen Jakobsweg-Motiv vorne drauf.
DOMRADIO.DE: Wie könnte ein schöner Adventskalender für Pilger aussehen?
Steger: Als Kind habe ich mir immer so einen Säckchen-Adventskalender gewünscht. Ich habe noch zwei Brüder und bei uns gab es das nie. Es gab keine umfangreichen Adventskalender, sondern immer nur die mit Papier und irgendwelchen bunten Bildchen.
Ich hätte immer so gerne einen Säckchen-Kalender gehabt, in den man selber verschiedene Sachen reinfüllen kann. Das kann man auch für die Pilger machen.
DOMRADIO.DE: Aber ein Wanderstock passt in ein Säckchen kaum rein, oder?
Steger: Das ist richtig, aber das würde den Adventskalendergedanken auch etwas sprengen. Es gibt aber zum Beispiel einen sehr schönen Online-Pilger-Shop, Pilgino heißt der. Die haben viele kleine Sachen wie Armbändchen mit Muscheln dran oder so. Man könnte auch eine kleine Jakobsmuschel reinfüllen.
Man kann auch Nicht-Materielles nehmen, zum Beispiel einen schönen Spruch. Oder wenn ich als erfahrene Pilgerin den Adventskalender für eine neue Pilgerin oder einen neuen Pilger mache, kann ich zum Beispiel einen Gutschein schreiben. Auf dem könnte stehen, dass ich zusammen mit der beschenkten Person nach einem Rucksack schaue oder helfe, den Rucksack ordentlich zu packen.
Man kann auch eine Packliste ausdrucken und da reingeben. Es muss nicht immer irgendetwas Materielles sein. Wenn man die Fantasie ein bisschen spielen lässt, fällt einem sicherlich etwas ein.
Das Interview führte Uta Vorbrodt.