Pontifikalrequiem im Kölner Dom

Exequien für Weihbischof em. Manfred Melzer

Der verstorbene Kölner Weihbischof Manfred Melzer ist mit einem Pontifikalrequiem im Dom verabschiedet worden. Gläubige und Kirchenvertreter erwiesen Melzer die letzte Ehre. Anschließend wurde er auf dem Domherrenfriedhof beigesetzt.

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki stand den Exequien als Hauptzelebrant vor / © Henning Schoon (Erzbistum Köln)
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki stand den Exequien als Hauptzelebrant vor / © Henning Schoon ( Erzbistum Köln )

Mit einem Pontifikalrequiem haben Gläubige im Kölner Dom vom verstorbenen Weihbischof em. Manfred Melzer Abschied genommen. Die Predigt hielt auf Wunsch des Verstorbenen der emeritierte Bischof von Würzburg, Friedhelm Hofmann. Die Exequien für Weihbischof em. Manfred Melzer leitete Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki.

In der Predigt wies der emeritierte Bischof von Würzburg, Friedhelm Hofmann, darauf hin, dass wenn ein Mensch geboren werde, der Tod das einzig sichere sei. "Trotzdem trifft es uns immer bitter, wenn ein lieber Mensch von uns geht", fügte Hofmann hinzu. Auch wenn Christen an das ewige Leben glauben, seien sie davon nicht ausgenommen. Denn das Abschiednehmen von einem lieben Menschen sei schließlich immer auch ein Stück Weggang von einem selbst, betonte Hofmann.

"Geboren, um zu sterben und gestorben um zu leben", fasste er zusammen. Das könne man auch vom Weihbischof Manfred Melzer sagen.

Ein Seelsorger mit Heimatverbundenheit

Ungeachtet seiner Positionen und Ämter sei Weihbischof Melzer immer vor allem Seelsorger am einzelnen Menschen geblieben – auch wenn er keine eigene Gemeinde hatte, wie damals, in den 1970er und 1980er Jahren, als ihn Kardinal Höffner zu seinem Erzbischöflichen Kaplan und Privatsekretär machte und für Melzer zu einem "väterlichen Freund" wurde.

Sein Bischofswappen – ein goldener Anker mit den griechischen Buchstaben Alpha und Omega auf einem blauen Mittelschild vor dem silbernen Wappenschild des Erzbistums Köln  – zeige zudem seine Heimatverbundenheit, sagte Hofmann.

"Der Anker erinnert an seine Geburtsstadt Solingen, die ebenfalls einen Anker im Wappen trägt".

Immer für die Menschen da gewesen

Melzers Wahlspruch "Durch Liebe Gott erkennen" sei Leitbild seines Lebens gewesen: "Er war immer dort, wo Not war, kein Einsatz war ihm zu schwer oder zu hart", sagte Hofmann und lobte Melzer als einen Mann, der packende und klare Predigten halten konnte und sich nicht vom äußeren Schein blenden ließ.

Seelsorger bis zur letzten Stunde

Melzer, ein Seelsorger bis zur letzten Stunde. Nicht zuletzt deswegen reiße der rasche Tod bei vielen eine schmerzliche Lücke, bemerkte Hofmann und erinnerte an Melzers letzte Lebensjahre, die "von Krankheit und Schmerzen gezeichnet waren".

Schon vor Erreichen der Altersgrenze habe Melzer den Papst darum bitten müssen, ihn von den bischöflichen Aufgaben zu entpflichten. "Aber auch diese Zeit hat er innerlich angenommen und im Bewusstsein der Nachfolge Christi ertragen", lobte Hofmann.

Bis zuletzt sei es Melzer wichtig gewesen, noch im Beichtstuhl für die Menschen da zu sein, "selbst wenn er diesen Dienst nur mit Hilfe einer Sauerstoffflasche bewältigen konnte".

Das Pontifikalrequiem im Kölner Dom 

Nach dem Requiem wurde der Verstorbene durch Dompropst Gerd Bachner auf dem Domherrenfriedhof beigesetzt.

Weihbischof Melzer war am Donnerstag, den 9. August, im Alter von 74 Jahren nach langer Krankheit in Frechen gestorben. Am Freitag und Samstag, 17. und 18. August, wurde der Leichnam in der Marienkapelle an der Burgmauer (Maria ad Ortum) in Köln aufgebahrt. 

Der Geistliche hatte am 10. September 1995 durch Kardinal Joachim Meisner die Bischofsweihe empfangen. Am 5. Juni 2015 nahm Papst Franziskus seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen an.

"Den Menschen zugewandt"

Kardinal Woelki würdigte Melzer als einen "den Menschen zugewandten und engagierten Seelsorger". Er habe das Erzbistum über viele Jahre hinweg durch seine Persönlichkeit mitgeprägt. Auch über die Diözese hinaus habe Melzer beim Hilfswerk Misereor und innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz in wichtigen Funktionen gewirkt und sich besonders als Vorsitzender der Unterkommission für Missionsfragen und als Mitglied der Kommission für Weltkirche über die Grenzen Kölns hinaus verdient gemacht.

Würzburgs ehemaliger Bischof Hofmann hob Melzers "klaren Blick" und "festen Glauben" hervor. "Er hat sein Amt dazu gebraucht, für die Menschen da zu sein. Das hat ihn ausgezeichnet", erklärte Hofmann im Interview mit DOMRADIO.DE. Viele Menschen hätten Melzers Nähe und unmittelbare Hilfe erfahren.

Weihbischof seit 1995

Bischof Melzer wurde am 28. Februar 1944 in Solingen geboren und nach dem Studium in Bonn und Freiburg am 1. Februar 1972 in Köln zum Priester geweiht. Danach war er als Kaplan in Düsseldorf, Religionslehrer und Dekanatsjugendseelsorger tätig. 1975 ernannte ihn der damalige Kölner Kardinal Joseph Höffner zu seinem Geheimsekretär. Das Amt bekleidete Melzer bis zum Tod des Erzbischofs 1987.

Ab 1988 war er Pfarrer in Waldbröl und zugleich Dekanatsfrauenseelsorger. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 9. Juni 1995 zum Weihbischof in Köln. Der Geistliche war auch Ehrensenator der "Karnevalsgesellschaft Alt-Köllen vun 1883 e.V.".

 

Der emeritierte Weihbischof Manfred Melzer (Erzbistum Köln)

 

Bischof Friedhelm Hofmann, ein langjähriger Freund des Verstorbenen, predigte im Kölner Dom / © Henning Schoon (Erzbistum Köln)
Bischof Friedhelm Hofmann, ein langjähriger Freund des Verstorbenen, predigte im Kölner Dom / © Henning Schoon ( Erzbistum Köln )

 

Der verstorbene Weihbischof Manfred Melzer wurde durch Dompropst Bachner auf dem Domherrenfriedhof beigesetzt / © Henning Schoon (Erzbistum Köln)
Der verstorbene Weihbischof Manfred Melzer wurde durch Dompropst Bachner auf dem Domherrenfriedhof beigesetzt / © Henning Schoon ( Erzbistum Köln )

 

Eine lange Prozession führt vor den Exequien von der Marienkapelle an der Burgmauer zum Kölner Dom / © Henning Schoon (Erzbistum Köln)
Eine lange Prozession führt vor den Exequien von der Marienkapelle an der Burgmauer zum Kölner Dom / © Henning Schoon ( Erzbistum Köln )

 

Der Sarg des verstorbenen Weihbischof em. Manfred Melzer  / © Hirschbeck (Erzbistum Köln)
Der Sarg des verstorbenen Weihbischof em. Manfred Melzer / © Hirschbeck ( Erzbistum Köln )

 

Das Kondolenzbuch liegt in der Marienkapelle an der Burgmauer aus / © Hirschbeck (Erzbistum Köln)
Das Kondolenzbuch liegt in der Marienkapelle an der Burgmauer aus / © Hirschbeck ( Erzbistum Köln )
Quelle:
DR , KNA