Erzbistum Köln nimmt an "Woche zur katholischen Flüchtlingshilfe" teil

Zehn Jahre Einsatz für Geflüchtete

Zur "Woche zur katholischen Flüchtlingshilfe" der Deutschen Bischofskonferenz blickt das Erzbistum Köln auf zehn Jahre des Engagements für Menschen mit Fluchterfahrung. Den Auftakt bildete eine Flüchtlingsandacht im Kölner Dom.

Die 2014 von Kardinal Woelki gegründete "Aktion Neue Nachbarn" ist eine der katholischen Organisationen im Erzbistum Köln, die sich für Menschen mit Fluchterfahrung einsetzt / © Jo Schwartz (EBK)
Die 2014 von Kardinal Woelki gegründete "Aktion Neue Nachbarn" ist eine der katholischen Organisationen im Erzbistum Köln, die sich für Menschen mit Fluchterfahrung einsetzt / © Jo Schwartz ( EBK )

Der Kölner Erzbischof und die von ihm initiierte "Aktion Neue Nachbarn" beteiligen sich an der "Woche zur katholischen Flüchtlingshilfe", zu der die Deutsche Bischofskonferenz aufgerufen hat. Vom 28. September bis 5. Oktober werden täglich Aktivitäten rund um die katholische Flüchtlingshilfe sichtbar gemacht. Den Auftakt im Erzbistum Köln bildete die Flüchtlingsandacht im Kölner Dom, welche im Rahmen der Dreikönigswallfahrt am 27. September stattfand.

Mehr als 10 Jahre katholische Flüchtlingshilfe

Anlässlich der Wegmarke "Katholische Flüchtlingshilfe 2015–2025" rückt die katholische Kirche die vielfältige Arbeit in den Diözesen stärker ins öffentliche Bewusstsein. Zwischen dem katholischen Welttag des Migranten und Flüchtlings am 28. September und dem internationalen Giubileo dei Migranti am 4./5. Oktober 2025 veranstaltet die Deutsche Bischofskonferenz die "Woche zur katholischen Flüchtlingshilfe", um auf die vielfältigen Aktivitäten im Rahmen der katholischen Flüchtlingshilfe aufmerksam zu machen.

Das Erzbistum Köln wird die Woche umfassend auf seinen Social-Media-Kanälen begleiten: Jeden Tag werden dort Einblicke in Projekte, Initiativen und Geschichten rund um die Flüchtlingshilfe veröffentlicht. Am 27. September, einen Tag vor Beginn der Themenwoche, hat die "Aktion Neue Nachbarn geflüchtete Menschen und Interessierte im Rahmen der Dreikönigswallfahrt zu einer Flüchtlingsandacht für geflüchtete Menschen und Interessierte im Kölner Dom eingeladen, "um gemeinsam ein Zeichen der Solidarität und Hoffnung zu setzen."

"Es geht um Menschlichkeit, Würde und Mitgefühl"

Rainer Maria Kardinal Woelki hat die "Aktion Neue Nachbarn" im Jahr 2014 für die katholische Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln ins Leben gerufen. Seitdem unterstützt, vernetzt und fördert die Aktion Haupt- und Ehrenamtliche mit dem Ziel, Menschen mit Fluchterfahrung willkommen zu heißen, ihnen Perspektiven zu bieten und die Integrationskultur zu fördern. Für den Erzbischof von Köln ist katholische Flüchtlingshilfe ein wichtiges Zeichen gelebter Nächstenliebe:

Kardinal Woelki mit einem starken Team im Rücken, der "Herzkammer" der Aktion Neue Nachbarn, wie er betont. / © Beatrice Tomasetti (DR)
Kardinal Woelki mit einem starken Team im Rücken, der "Herzkammer" der Aktion Neue Nachbarn, wie er betont. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

"Als Erzbistum Köln setzen wir uns seit vielen Jahren für Geflüchtete ein – in Deutschland, aber auch in den Herkunftsländern – mit konkreten Projekten vor Ort, mit Beratung, Begleitung und offenen Türen. Mir persönlich ist dieses Engagement ein tiefes Herzensanliegen. Denn es geht hier um viel mehr als Hilfe – es geht um Menschlichkeit, Würde und Mitgefühl."

Mit über 63 Millionen Euro hat das Erzbistum Köln in den vergangenen zehn Jahren gezielt Projekte gefördert, die Geflüchteten helfen, in unserer Gesellschaft anzukommen – durch Sprachkurse, Wohnprojekte, Jobpatenschaften und individuelle Begleitung. Mehr als 20.000 engagierte Ehrenamtliche haben sich bislang eingebracht, unterstützt von 20 hauptamtlichen Integrationsbeauftragten in den Stadt- und Kreisdekanaten des Erzbistums Köln. Neben der "Aktion Neue Nachbarn", die sich für Geflüchtete in Deutschland einsetzt, engagiert sich das Erzbistum Köln auch seit vielen Jahren in den Herkunftsländern mit Projekten, die darauf abzielen, Fluchtursachen zu bekämpfen und Frieden zu fördern.

Geflüchteten in Deutschland ein neues Zuhause geben

Die "Aktion Neue Nachbarn" zeigt, was möglich ist, wenn aus Fremden neue Nachbarn werden. So auch Renas Sido, der 2011 als 17-Jähriger aus dem syrischen Afrin vor dem Krieg floh und dabei seine Heimat und Familie zurücklassen musste. Allein und völlig auf sich gestellt, machte er sich auf den gefährlichen Weg mit dem Schlauchboot über das Mittelmeer und die Balkanroute entlang bis nach Deutschland. 

Renas Sido freut sich unbändig über den Sturz von Machthaber Assad.  / © Beatrice Tomasetti (DR)
Renas Sido freut sich unbändig über den Sturz von Machthaber Assad. / © Beatrice Tomasetti ( DR )
Renas Sido

Durch die Unterstützung der "Aktion Neue Nachbarn" und professioneller Beratung der Caritas fand Renas Sido schnell ein neues Zuhause und absolvierte erfolgreich eine Ausbildung. Heute arbeitet der junge Mann in seinem Traumjob im sozialen Bereich und engagiert sich selbst für geflüchtete Menschen: 

"Ich bin stolz auf das, was ich aus dem, was mir hier in Deutschland – vor allem auch über die 'Aktion Neue Nachbarn' – ermöglicht wurde, gemacht habe", so Sido im Interview mit dem Domradio. Seine Geschichte zeigt: Damit Integration gelingt, braucht es wohlwollende Begegnung, professionelle Beratung, Begleitung – und Menschen, die Türen öffnen.

Weitere Informationen und auch Möglichkeiten zum Engagement finden Sie unter https://aktion-neue-nachbarn.de/mitmachen/ansprechpartner-und-rat/ 

Aktion Neue Nachbarn

Im November 2014 hat Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki die „Aktion Neue Nachbarn“ ins Leben gerufen. Denn aus allen Teilen der Welt – dem Nahen Osten, Osteuropa und Afrika – flüchten Menschen nach Deutschland, um Krieg, Katastrophen, Verfolgung und bitterer Armut in ihren Herkunftsländern zu entgehen. Schreckliche Erlebnisse und Schicksale pflastern diesen Weg. Ihre Flucht war und ist gefährlich und endete bereits für viele tödlich. Unzählige Familien wurden und werden zudem auseinandergerissen. Bis heute ruft der Kölner Erzbischof immer wieder dazu auf, diesen Menschen zu helfen.

Neue Nachbarn im Erzbistum Köln / © Barbara Bechtloff (Caritas Köln)
Neue Nachbarn im Erzbistum Köln / © Barbara Bechtloff ( Caritas Köln )
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