Die Menschen haben nach Worten des Paderborner Erzbischofs Udo Markus Bentz verlernt, das Rufen Gottes wahrzunehmen. Gott habe sich keineswegs aus der Welt zurückgezogen; er sei heute auch nicht "verborgener" als zu anderen Zeiten, sagte Bentz am Samstag bei einer Priesterweihe im Paderborner Dom. Gott habe aber Geduld und werde nicht lockerlassen, sondern die Menschen auch weiterhin rufen.
Es brauche "Gott-Erfahrene", fügte Bentz hinzu: "Menschen, die uns helfen, Gott in unserem Leben zu entdecken. Wir brauchen heute Menschen, die bereit sind, zu erzählen, was sie von Gott erfahren haben." Das könne anderen helfen, Gott zu entdecken. Er appellierte an Christinnen und Christen, ihren Glauben nicht als persönliche, private Haltung zu verstecken: "Haben wir Mut, voreinander zu bezeugen, wie wir Gott erleben!"
Priester als "Scouts" für Gott
Der Erzbischof bezeichnete Priester als Spurensucher und Kundschafter für Gott in der Gegenwart. Allerdings könnten sie nur dann "Talent-Scout Gottes" für andere sein, wenn auch sie selbst von anderen sich auf die Sprünge mit Gott helfen ließen. Der Auftrag der Kirche werde vom gemeinsamen Zeugnis aller Getauften erfüllt: "Das stark zu machen, dafür sind Priester da! Verschiedene Rollen, gemeinsame Sendung."
Das Priesteramt in der katholischen Kirche können nur Männer empfangen, die in der Regel unverheiratet sind. Die Weihe gilt als Sakrament und wird von einem Bischof durch Handauflegung und Gebet gespendet.