Entführter Ordensmann in Haiti wieder frei

Geistliche Opfer von Lösegelderpressung

Ein in Haiti entführter Ordensmann der Claretiner-Missionare ist wieder frei. Wie der vatikanische Missionspressedienst Fides berichtete, gelang Pater Antoine Macaire Christian Noah die Flucht vor seinen Entführern.

Haiti: Ein Mann zählt Geld (KNA)
Haiti: Ein Mann zählt Geld / ( KNA )

Anfang Februar war der Pater auf dem Weg zu seiner Gemeinschaft in Kazal, etwa 70 Kilometer von der Hauptstadt Port-au-Prince entfernt, entführt worden. Die Täter verlangten eine hohe Lösegeldsumme.

Lösegelderpressung

Der entkommene Pater Antoine Macaire Christian Noah sei wohlauf und in die Dominikanische Republik gebracht worden, so der Obere der Claretiner-Missionare auf den Antillen, Pater Fausto Cruz Rosa, gegenüber Fides. Zuletzt waren in Haiti immer wieder Geistliche oder Missionare Opfer von Geiselnahmen zur Erpressung von Lösegeld geworden.

Politische Instabilität

Haiti wird seit Monaten von politischer Instabilität und Unruhen erschüttert. Insbesondere in der Hauptstadt Port-au-Prince toben schwere Kämpfe zwischen rivalisierenden Banden. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass 60 Prozent des Stadtgebiets von bewaffneten Banden kontrolliert werden. Im Juli 2021 wurde Staatspräsident Jovenel Moise getötet.

Haiti gilt als ärmstes Land der westlichen Hemisphäre. Es wurde in den vergangenen Jahren von Naturkatastrophen wie Erdbeben und Wirbelstürmen erschüttert. Dazu kommt aktuell eine Cholera-Welle, die seit Oktober Hunderte Tote gefordert hat. 

Haiti

 © Mizkit (shutterstock)

Das karibische Haiti mit seinen rund elf Millionen Einwohnern und seinen zuletzt vermehrt auftretenden Naturkatastrophen ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Etwas kleiner als Belgien, nimmt der Karibikstaat das westliche Drittel der Insel Hispaniola ein. Haiti ist mit seinen etwa 11,5 Millionen Einwohner dichter besiedelt als Deutschland. 

Quelle:
KNA
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