Eintritt zum Trevi-Brunnen kostet ab Januar zwei Euro

Münzwurf-Ritual gegen Gebühr

Unter Roms Touristenmagneten rangiert der Trevi-Brunnen ganz vorne. Um ihn zu sehen, muss man viel Gedränge in Kauf nehmen. Die Stadt versucht, die Besucherströme zu kanalisieren. Dafür greift nun eine neue Maßnahme.

Trevibrunnen in Rom / © Tsuguliev (shutterstock)

Die Stadt Rom führt ab 7. Januar einen Zwei-Euro-Eintritt für den Trevi-Brunnen ein. Zahlen müssen nur Touristen;
Bürger der italienischen Hauptstadt kommen weiter kostenlos an Roms Sehenswürdigkeit Nummer zwei nach dem Kolosseum heran, wie die Tageszeitung "Corriere della Sera" berichtet. Es wird mit Einnahmen von rund 20 Millionen Euro jährlich gerechnet.

Mit der Maßnahme, die pünktlich nach dem Ende des Heiligen Jahres 2025 der katholischen Kirche am 6. Januar erfolgt, will die Stadt die anhaltenden Besucherströme zu dem Barockmonument in den Griff bekommen – und davon profitieren. Allein im ersten Halbjahr verzeichnete die Fontana di Trevi 5,3 Millionen Besucher, insgesamt wird mit mehr als 11 Millionen für 2025 gerechnet. Viele von ihnen werfen eine Münze in den Brunnen – als Glücksbringer für eine Rückkehr in die Ewige Stadt. Das Geld kommt traditionell Roms Caritas zugute.

Der Trevi-Brunnen in Rom / © Karl-Josef Hildenbrand (dpa)
Der Trevi-Brunnen in Rom / © Karl-Josef Hildenbrand ( dpa )

Der Zugang wird künftig über zwei getrennte Bereiche für Touristen und Einheimische geregelt. Bezahlt werden kann auch mit Kreditkarte. Vorbild ist unter anderem das Pantheon, für das seit Juli 2023 ein Eintritt von fünf Euro erhoben wird

Gegen Massentourismus

Die Stadt plant, die zusätzlichen Mittel in die Verbesserung touristischer Angebote und öffentlicher Dienstleistungen zu investieren, etwa in die Denkmalpflege, den öffentlichen Nahverkehr und die städtische Infrastruktur. Roms Bürgermeister Roberto
Gualtieri und Italiens Tourismusministerin Daniela Santanchè wollen damit auch ein Signal für nachhaltigeren Umgang mit dem Kulturerbe setzen und die Folgen des Massentourismus in einer der meistbesuchten Städte Europas eindämmen.

Mit Eintrittskarten zu anderen Monumenten wie dem Kolosseum und dem Pantheon erzielt die Stadt schon seit längerem erhebliche Einnahmen. Allein beim Kolosseum, der meistbesuchten Sehenswürdigkeit, waren es im vergangenen Jahr rund 100 Millionen Euro für 14,7 Millionen Besucher.

Nur 400 Besucher gleichzeitig

Der Zugang zum Trevi-Brunnen wird bereits seit einem Jahr versuchsweise reguliert. Auch künftig dürfen sich tagsüber immer nur 400 Personen gleichzeitig auf dem von Stufen umgebenen Monument aufhalten. Der Trevi-Brunnen wurde im Auftrag von Papst Clemens XII. (1730-1740) vom Barockarchitekten Nicola Salvi geschaffen. Sein Wasser stammt aus den Sabiner Bergen und kommt über einen in der Antike angelegten Aquädukt nach Rom.

Quelle:
KNA