"Wir haben das Reformationsgedenken im vergangenen Jahr hier sehr intensiv und ökumenisch gefeiert, da erschien uns dieser karnevalistische Einsatz ein sehr schöner Abschluss des Lutherjahres", erklärte Propst Bruns am Donnerstag in Heinsberg. "Das passt, es ist nichts Konstruiertes, sondern etwas Gewachsenes aus der guten Zusammenarbeit zwischen Katholiken und Protestanten hier", so Bruns, der auch nicht-residierender Domkapitular des Bistums Aachens ist.
Die Rückmeldungen für das geistliche Dreigestirn, "Prinz Markus", "Jungfrau Reni" und "Bauer Martin", seien zum allergrößten Teil positiv, berichtete Jordan. "Es ist gut, dass wir uns als Kirche hier von einer ganz anderen Seite zeigen können." Auch sein Presbyterium sowie seine Frau und seine Tochter unterstützten sein Engagement.
Ganz neuer Kontakt zu den Menschen
Mertens erklärte, als "Prinz, Bauer und Jungfrau" ergebe sich ein ganz neuer Kontakt zu den Menschen - auch solchen, die nichts mit der Kirche zu tun haben. "Wir wollen Freude bringen, das passt bestens zur Botschaft des Evangeliums", sagte der Pfarrvikar, der bereits in der Session 2011/12 Prinz für den Heinsberger Karnevalsverein war.
Die Rolle der "Jungfrau" sei zwar für manche ein Stein des Anstoßes, weil hier ein Mann in Frauenkleidern auftrete, aber damit könne er problemlos umgehen.
Lied statt Büttenrede
Statt einer Büttenrede tragen die drei bei ihren Auftritten ein von Jordan komponiertes und von Mertens getextetes Lied "Wir stehen zusammen in Spaß und Freud" vor. Darin wird auch dafür geworben, den "uralten Zopf" der getrennten Konfessionen abzuschneiden. Die Gitarrenbegleitung liefert Bauer Martin höchstpersönlich.
Neben Auftritten bei Karnevalsveranstaltungen besucht das Triumvirat auch Kindergärten und Altenheime. Zudem stehen zwei karnevalistische Gottesdienste an: In der katholischen "Messe der Freude" am 4. Februar in Sankt Gangolf wird der bekannte närrische Diakon Willibert Pauels predigen. Am Karnevalssonntag (11. Februar) findet ein ökumenischer Gottesdienst in der Christuskirche statt, bei dem es ebenfalls närrisch zugehen darf.
