Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa sieht in der Klimafrage auch eine soziale Frage. "Man kann hier nicht zwischen ökologisch und sozial unterscheiden", sagte sie am Donnerstag bei einer Diskussion zur Bewahrung der Schöpfung in Berlin. "Die ersten, die unter der Klimakrise leiden, werden die Ärmsten sein." Nichts bedrohe aktuell ihre Lebensgrundlagen stärker.
Als Beispiel nannte die Caritas-Präsidentin die CO2-Bepreisung. Zwar gebe die Verteuerung von Produkten, die für einen hohen CO2-Ausstoß verantwortlich sind, einen Anreiz, diesen Ausstoß zu reduzieren. Zunächst aber treffe wirtschaftlich etwa ein hoher Diesel- und Benzinpreis vor allem die sozial Schwächeren. Dies müsse abgefedert werden.
Lob für "Laudato Si"
Zugleich lobte Welskop-Deffaa die Umweltenzyklika "Laudato Si" von Papst Franziskus, die aus ihrer Sicht das Zusammenkommen des Pariser Klimaschutzabkommens maßgeblich ermöglicht habe. Franziskus habe sich damit 2015 klar gegen Stimmen gestellt, die den Klimawandel leugnen.
Durch sein Engagement sei es etwa auch gelungen, die USA für das Abkommen zu gewinnen. Als einer seiner ersten Amtshandlungen hatte US-Präsident Donald Trump im Januar ein Dekret zum Austritt aus dem Abkommen beschlossen.
Auch der CDU-Politiker Andreas Jung, einer der fünf Bundesvorsitzenden, lobte die Umweltenzyklika. Besonders um die Unterstützung in den eigenen CDU-Reihen zu stärken, sei "Laudato Si" sehr hilfreich gewesen. Mit "Laudato Si" hatte Papst Franziskus (2013-2025) ein flammendes Plädoyer für die Achtung der Natur formuliert.