Das entschied die Bischofssynode unter Marks Vorsitz am Dienstag (Ortszeit) in New York. Der 81-Jährige war seit langem erster Stellvertreter des Vorsitzenden des Bischofssynode und damit die Nummer zwei der Kirche.
Sie ist seit 2007 wieder mit dem dem Moskauer Patriarchat vereint, besteht aber mit einer weitreichenden Autonomie fort.
Tod Hilarions nach langer Krankheit
Hilarion war am Montag mit 74 Jahren nach langer Krankheit in einer New Yorker Klinik gestorben. Der in Kanada geborene Geistliche stand seit 2008 an der Spitze der Kirche und war zugleich Metropolit von Ostamerika und New York. Seine Eltern stammen aus Wolhynien in der heutigen Westukraine. 1984 wurde er zum Bischof von Manhattan geweiht. 1995 bekam er den Titel Bischof von Washington.
1996 übernahm Hilarion die Diözese Australien und Neuseeland. Wenige Tage vor seinem Tod übergab er den Vorsitz der Bischofssynode an seinen Stellvertreter Mark.
Abt in Münchener Kloster
Der Metropolit von Berlin und Deutschland, so Marks offizieller Titel, lebt seit 1980 in einem Münchner Kloster, dessen Abt er ist.
Er wurde am 29. Januar 1941 als Michael Arndt in Chemnitz geboren und evangelisch getauft. 1953 floh seine Familie aus der DDR in die Bundesrepublik. Er studierte Slawistik in Frankfurt und Heidelberg und trat 1964 zum orthodoxen Glauben über.
An der Theologischen Fakultät der serbisch-orthodoxen Kirche in Belgrad erwarb Mark 1979 das theologische Diplom. Ab 1980 war er Bischof von Stuttgart und Süddeutschland. 1982 erfolgte die Ernennung zum Bischof von Berlin und Deutschland. 1990 wurde er in den Rang eines Erzbischofs und 2019 zum Metropoliten erhoben. Seit 1997 steht Mark auch der "Russischen geistlichen Mission in Jerusalem" vor.
Abspaltung von Moskau
Die russisch-orthodoxe Auslandskirche spaltete sich in den 1920er Jahren im Zuge der kommunistischen Machtübernahme von der Moskauer Mutterkirche ab. Für die Exilkirche führte Mark erfolgreich die Verhandlungen für die Wiedervereinigung mit dem Moskauer Patriarchat, die 2007 erfolgte. Anfang März machte der Metropolit den Westen in einer Videobotschaft mitverantwortlich für Russlands Krieg gegen die Ukraine.
"Wir haben jetzt mit den Folgen dessen zu tun, aus menschlicher Sicht, dass jahrelang die gesamte amerikanische, europäische Gesellschaft Propaganda getrieben hat gegen Russland und seinen Präsidenten", so Mark.