Chef der Päpstlichen Diplomatenakademie ist zurückgetreten

Weit gereist in 34 Jahren

Erzbischof Joseph Marino, aus den USA stammender Leiter der Päpstlichen Diplomatenakademie in Rom, hat sein Amt niedergelegt. Im Oktober 2019 hatte der Papst Marino zum Leiter der renommierten Einrichtung ernannt.

Der Papst mit Joseph Marino im Jahr 2018 (VN)
Der Papst mit Joseph Marino im Jahr 2018 / ( VN )

Das vatikanische Presseamt teilte am Montag, dem 70. Geburtstag Marinos, mit, dass Papst Franziskus den Rücktritt angenommen habe.

Der aus Birmingham (Alabama) stammende Vatikandiplomat war seit 1988 im diplomatischen Dienst des Papstes tätig. Er vertrat den Heiligen Stuhl unter anderem in Bangladesch, Malaysia, Osttimor und Brunei, bevor er 2019 an die Ausbildungsstätte der Vatikandiplomaten nach Rom zurückkehrte und dort die Leitung übernahm.

Nur für den kirchlichen Adel

Die Päpstliche Diplomatenakademie besteht seit 1701 und hat fast ebenso lange ihren Sitz an der Piazza della Minerva in der römischen Altstadt. Ursprünglich hieß sie "Akademie der kirchlichen Adeligen", da nur jungen Priestern aus dem Adelsstand der diplomatische Dienst offenstand.

Pro Jahr beginnen etwa 30 Priester ihre Ausbildung an der Diplomatenschule, wobei offenbar nur ein Bruchteil die zwei- bis dreijährige Ausbildungszeit erfolgreich abschließt. Voraussetzung für Kandidaten ist, dass sie Weltpriester und beim Eintritt maximal 35 Jahre alt sind. Zudem müssen sie vom Bischof entsandt werden; Eigenbewerbungen sind nicht möglich.

Vatikandiplomatie

Der Heilige Stuhl unterhält derzeit diplomatische Beziehungen zu 183 Staaten weltweit. Hinzu kommen die EU und der Souveräne Malteserorden. 88 Staaten sowie die EU und der Malteserorden lassen ihre Botschafter beim Heiligen Stuhl in Rom residieren. Ferner sind die Arabische Liga, die Internationale Organisation für Migration und das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR mit eigenen Gesandten beim Vatikan vertreten.

Vatikanflagge zwischen USA-Flaggen / © Michael Reynolds (dpa)
Vatikanflagge zwischen USA-Flaggen / © Michael Reynolds ( dpa )
Quelle:
KNA