Die Caritasverbände in Deutschland und Caritas international haben die Bundesregierung zu mehr Druck auf Israel zur Einhaltung des Völkerrechts im Gaza-Krieg aufgerufen. Israel müsse "in angemessenem Umfang" humanitäre Hilfe zulassen, heißt es in einer von den Direktoren und Direktorinnen der Caritasverbände in den deutschen Bistümern verfassten Erklärung. Humanitäre Organisationen benötigten ungehinderten Zugang zu den Menschen in Not. Mehr als eine halbe Million Menschen im Gazastreifen litten unter extremem Hunger. Kinder stürben, weil sie nicht ausreichend versorgt werden, so die Caritasverbände.
Die am Freitag in Freiburg veröffentlichte Erklärung hält Israel in Gaza eine wiederholte Vertreibung von Familien, den Zusammenbruch der medizinischen Versorgung und eine Blockade von Hilfe vor. Dies sei eine "akute Verletzung grundlegender Prinzipien des humanitären Völkerrechts".
Für Freilassung der Geiseln einsetzen
Deutschland wird zu einer "prinzipiengeleiteten, menschenrechtsbasierten Außenpolitik" aufgerufen. Dazu gehöre auch, sich für die Freilassung der von der Hamas-Terrororganisation entführten israelischen Geiseln einzusetzen.
Zuletzt hatte die unabhängige Untersuchungskommission des UN-Menschenrechtsrats einen Bericht veröffentlicht, wonach Israel im Gazastreifen einen Völkermord begeht. Vom 23. bis 29. September treffen in New York Staats- und Regierungschefs zur Generaldebatte der 80. UN-Generalversammlung zusammen.