Caritas in Dresden-Meißen feiert 100-jähriges Bestehen

"Vorreiter und Inspirator"

Caritas-Präsidentin Welskop-Deffaa bezeichnete den Caritasverband Dresden-Meißen anlässlich seines 100-jährigen Bestehens als "Vorreiter und Inspirator". Gerade in der aktuellen Krise seien Allianzen der Solidarität gefragt.

Caritas - wichtiger Bestandteil der Gesellschaft / © Harald Oppitz (KNA)
Caritas - wichtiger Bestandteil der Gesellschaft / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen hat am Freitag sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Welskop-Deffaa, bezeichnete beim Festakt in Dresden den Verband als "Vorreiter und Inspirator". Er habe der Caritas auch auf Bundesebene nachhaltig etwas zu sagen, insbesondere durch die DDR- und Minderheitserfahrungen. "Denn inzwischen bläst uns überall ein skeptischer Wind entgegen. Wir können uns nicht mehr auf volkskirchliche Strukturen verlassen."

Eva Maria Welskop-Deffaa / © Monika Keiler (Caritas)
Eva Maria Welskop-Deffaa / © Monika Keiler ( Caritas )

Welskop-Deffaa betonte, in der gegenwärtigen Krisenlage werde es noch wichtiger, institutionalisierte Formen des Zusammenwirkens fortzuentwickeln, um die Herausforderungen zu schultern: "Wir schmieden Allianzen der Solidarität weit über unsere eigenen Reihen hinaus."

Bereichernder Teil der Gesellschaft

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) gratulierte in einer Videobotschaft und dankte für die Arbeit: "Trotz vieler Unsicherheiten suchen Sie das Verbindende, leben Solidarität und Nächstenliebe. Sie sind ein ganz wichtiger und bereichernder Teil unserer Gesellschaft."

Die Sächsische Staatsministerin für Soziales, Petra Köpping (SPD), schilderte ihre ersten Erfahrungen mit der Caritas, als 2015 über 69.000 Flüchtlinge nach Sachsen kamen: "Es gab keine Strukturen dafür, oft auch kein Bewusstsein - und da war Caritas-Direktor Matthias Mitzscherlich einer der Ersten, der sagte: Hier brauchen wir Zusammenhalt." Sie habe seitdem immer wieder erfahren, dass sie sich auf die Caritas verlassen konnte.

Wichtiger Player im Sozialstaat

Dresdens Bischof Heinrich Timmerevers bezeichnete den katholischen Wohlfahrtsverband als "nicht mehr wegzudenkenden Player" im Sozialstaat. Das lasse sich mit Zahlen und Fakten belegen, wichtig sei jedoch noch eine andere Dimension: "Wie viel Trost wurde von der Caritas in den vergangenen 100 Jahren gespendet?"

Bischof Heinrich Timmerevers / © Dominik Wolf (KNA)
Bischof Heinrich Timmerevers / © Dominik Wolf ( KNA )

Timmerevers zeichnete im Anschluss Christa Reichert, Peter Rauscher
und Heinrich Seckingermit dem päpstlichen Silvesterorden für ihr ehrenamtliches Engagement bei der Caritas aus. Die Orden zählen zu den höchsten päpstlichen Auszeichnungen für Laien.

Im Bistum engagieren sich über 6.000 hauptamtliche Mitarbeitende in mehr als 200 Einrichtungen unter dem Dach der Caritas. Hinzu kommen über 3.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Die Caritas-Angebote reichen von der Altenhilfe bis zur Vermittlung für ein Au-Pair-Jahr; sie umfassen Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, Berufsfachschulen, Kindergärten und Beratungsstellen für Menschen in sozialen Notlagen.

Caritas Deutschland

Der Deutsche Caritasverband (DCV) ist der größte Wohlfahrtsverband Europas. Die Dachorganisation katholischer Sozialeinrichtungen setzt sich für Menschen in Not ein. Mit rund 690.000 hauptamtlichen Mitarbeitern - 80 Prozent sind Frauen - ist die Caritas zudem der größte private Arbeitgeber in Deutschland. Der Begriff "caritas" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Nächstenliebe. Sitz des 1897 gegründeten Verbands ist Freiburg. Wichtige Bedeutung haben die Büros in Berlin und Brüssel.

Hinweisschild der Caritas / © Michael Althaus (KNA)
Hinweisschild der Caritas / © Michael Althaus ( KNA )

 

Quelle:
KNA