Caritas begrüßt Einsetzung der Rentenkommission

"Ziel muss sein, Vertrauen zu sichern"

Die Rentenkommission kommt nun schneller als zunächst geplant. Sie soll Vorschläge vorlegen, wie die Rente zukunftsfest gemacht werden kann. Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa stimmt diese Entscheidung "hoffnungsfroh".

Betreuung einer Seniorin / © Halfpoint (shutterstock)

Der Deutsche Caritasverband hat die Einsetzung einer Rentenkommission durch die Bundesregierung begrüßt. Sie soll bis Sommer 2026 Vorschläge für eine zukunftssichere Reform der gesetzlichen Rentenversicherung vorlegen. 

Die geplante Besetzung des Gremiums stimme sie "hoffnungsfroh", so Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa am Mittwoch in Berlin. Zuvor hatte das Kabinett die Einsetzung beschlossen. Zu dem Gremium gehört auch der frühere Caritas-Generalsekretär Georg Cremer.

Eva-Maria Welskop-Deffaa / © Gordon Welters (KNA)
Eva-Maria Welskop-Deffaa / © Gordon Welters ( KNA )

Angesichts des demografischen Wandels und veränderter Arbeitsmärkte seien die Herausforderungen groß, so Welskop-Deffaa. Ziel müsse es sein, das Vertrauen langjährig Versicherter zu sichern. "Wir wissen, wie viele Menschen ihr Leben lang Beiträge von kleinen Einkommen geleistet haben. Ihr Vertrauen in das System würde grob verletzt, wenn sie am Ende ihres Lebens trotz langer Beitragszahlung keine höheren Rentenleistungen erhielten als die jedermann zustehende Grundsicherung", sagte Welskop-Deffaa. 

Zugleich sprach sie sich gegen eine pauschale Anhebung des Renteneintrittsalters aus.

"Rentenrebell" mit dabei

Der frühere Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, führt die Rentenkommission als Teil einer Doppelspitze an. Er war von 2004 bis 2017 Chef der Bundesagentur für Arbeit. Von September 2015 bis zum Jahresende 2016 leitete er zudem das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Sozialrechtsexpertin Constanze Janda hat den zweiten Vorsitz inne. Auch der als "Rentenrebell" bekannt gewordene Bundestagsabgeordnete Pascal Reddig ist Mitglied der Kommission.

Diskussion nach Verabschiedung des Rentenpakets

Nach der Verabschiedung des Rentenpakets im Bundestag spricht sich Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) für ein rundum erneuertes Rentensystem aus. "Es wird nicht reichen, nur an zwei Schräubchen zu drehen, sondern wir brauchen ein ganz neues System", sagte Bas am Abend in den ARD-'Tagesthemen'. Deutschland müsse sich an anderen europäischen Ländern orientieren, die solche Reformen vorgemacht hätten. Als Beispiele nannte sie Schweden, die Niederlande, Dänemark und Österreich. 

Diskussion um Rente / ©  Felix Kästle (dpa)
Diskussion um Rente / © Felix Kästle ( dpa )
Quelle:
KNA