Mit dem Besuch in der Türkei und beim Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. habe der Papst "ein beeindruckendes Zeichen für die Ökumene und die Einheit der Christen gesetzt", sagte der Religionsfreiheits-Beauftragte der Bundesregierung, Thomas Rachel (CDU). Es habe ihn sehr bewegt und sei eine Botschaft, die weit über die Türkei hinausgehe. Sie richte sich letztlich an die ganze Christenheit in der Welt, so Rachel am Sonntag gegenüber DOMRADIO.DE.
Papst Leo XIV. und der Ökumenische Patriarch Bartholomäus hätten in Zeiten größter Polarisierung und internationaler Konflikte gezeigt, dass es möglich sei, ein Zeichen der Zusammenarbeit der Ökumene zu setzen. Sie seien damit für Frieden eingetreten, sagte Rachel. Die beiden Kirchenoberhäupter haben laut Rachel vereinbart, dass sie einen gemeinsamen Ostertermin für alle Christen schaffen wollen. Das wäre ein schönes Zeichen des Miteinanders der Christen und des Verzeihens.
Bundesbeauftragter für theologische Ausbildung in Türkei
In der Türkei habe Rachel in Gesprächen erfahren, dass sich die religiösen Minderheiten, gerade auch die Christen, eine Stärkung ihrer rechtlichen Situation in der Türkei wünschen würden. Vor 49 Jahren hat die Türkei die theologische Ausbildungsstätte in Halki, in der die Priester für die Orthodoxie ausgebildet wurden, geschlossen. "Die Ausbildung des eigenen Priester-Nachwuchses ist für Religion insofern auch für die Orthodoxie identitätsbildend und existenziell."
Deshalb habe Rachel laut eigener Aussage dafür geworben, dass die Türkei die Wiedereröffnung der theologischen Hochschule Halki ermöglicht. Thomas Rachel verbindet das mit einem klaren Wunsch: "Das wäre ein gutes Signal auch im Sinne der Religionsfreiheit."