Bischof Wilmer fordert Handeln gegen antidemokratische Tendenzen

"Wir sollten stets wachsam bleiben"

Am 15. September ist der Internationale Tag der Demokratie. Mit dem Aktionstag möchte die UN die Grundsätze der Demokratie verteidigen und fördern. Bischof Heiner Wilmer betont, dass diese Staatsform kein Selbstläufer ist.

Demonstration wie hier gegen Rassismus in Berlin sind ein hohes Gut der Demokratie / © Britta Pedersen (dpa)
Demonstration wie hier gegen Rassismus in Berlin sind ein hohes Gut der Demokratie / © Britta Pedersen ( dpa )

Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer ruft dazu auf, sich gegen eine Spaltung der Gesellschaft und antidemokratische Tendenzen zu stellen. 

Ihn beunruhige ein steigender Zuspruch zu "radikalem Denken, populistischem Agitieren und extremen politischen Parteien", erklärte der Vorsitzende der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz am Montag in Sozialen Medien anlässlich des Internationalen Tages der Demokratie.

Bischof Heiner Wilmer ist in der Deutschen Bischofskonferenz zuständig für Europafragen. / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Heiner Wilmer ist in der Deutschen Bischofskonferenz zuständig für Europafragen. / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Wir sollten stets wachsam bleiben und allen widersprechen, die die Regeln und Prinzipien der Demokratie missachten und die unsere Gesellschaft spalten wollen." Wilmer rief dazu auf, miteinander in einem respektvollen Dialog zu bleiben und für eine freiheitliche und solidarische Gesellschaft einzutreten.

Demokratie unter Druck

Die Demokratie sei ein Erfolgsmodell, stehe aber weltweit unter Druck und sei kein Selbstläufer. "Wir müssen sie mit Leben füllen. Als Maß dafür dient uns die Würde jedes Menschen. Sie ist der Kern des christlichen Menschenbildes und das fundamentale Prinzip in unserem Rechtsstaat", betonte der Bischof. 

"Deswegen folgen wir den Regeln des Grundgesetzes und sind bereit, Kompromisse nicht nur auszuhandeln, sondern auch auszuhalten. Das geht nur im respektvollen Dialog und gilt auf allen Ebenen."

Im Jahr 2007 wurde der 15. September von der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum Internationalen Tag der Demokratie erklärt. Ziele sind die Förderung und Verteidigung der Grundsätze der Demokratie.

Charta der Vereinten Nationen

Die Charta der Vereinten Nationen ist der Gründungsvertrag und sozusagen die Verfassung der Vereinten Nationen (UN). Sie wurde am 26. Juni 1945 von 50 der 51 Gründungsmitglieder in San Francisco unterzeichnet. Die Charta ist ein völkerrechtlicher Vertrag und bindet als solcher alle Mitglieder. Änderungen sind nur mit Zweidrittelmehrheit der Mitglieder der Vollversammlung möglich; alle fünf UN-Vetomächte müssen zustimmen: China, Frankreich, Großbritannien, Russland und die USA.

Vereinte Nationen in New York / © lev radin (shutterstock)
Vereinte Nationen in New York / © lev radin ( shutterstock )
Quelle:
KNA