Bischof Feige betont Liebe zur Freiheit und Demokratie durchs Pilgern

Den Blick auf Welt ändern

Trotz Verschwörungstheorien, Extremismus und Resignation sollten Christen sollten standhaft bleiben und Freiheit leben, appelliert Bischof Gerhard Feige. Ein besonderes Potenzial für mehr Zusammenhalt sieht er im Pilgern.

Symbolbild Pilgern   / © Michael Althaus/KNA (KNA)
Symbolbild Pilgern / © Michael Althaus/KNA ( KNA )

Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige hat die Christen aufgerufen, sich nicht von Resignation anstecken zu lassen. In Zeiten von Krisen, Kriegen und gesellschaftlicher Polarisierung sei es wichtiger denn je, "Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung" zu sein, sagte er laut Predigtmanuskript am Sonntag bei der Bistumswallfahrt im Kloster Huysburg. 

Bischof Gerhard Feige / © Dominik Wolf (KNA)
Bischof Gerhard Feige / © Dominik Wolf ( KNA )

Solche Pilger ließen sich nicht von Verschwörungstheorien verführen, suchten Verständigung statt Spaltung, handelten solidarisch und instrumentalisierten ihren Glauben nicht, um sich selbst auf- und andere abzuwerten.

"Pilger der Hoffnung denken und handeln nicht provinziell, nationalistisch und rassistisch, sondern distanzieren sich von jedwedem Extremismus", so Feige.

"Sie lieben die Freiheit und demokratische Verhältnisse, gestalten sie engagiert mit und sehnen sich nicht danach, durch einen starken Staat oder autoritäre Machthaber gegängelt oder handzahm gemacht zu werden." 

In Sachsen-Anhalt sind im September 2026 Landtagswahlen. Bei jüngsten Umfragen kam die AfD auf 39 Prozent. 

Pilgern hat Potenzial

In der aktuell politisch und gesellschaftlich aufgewühlten Zeit könne Pilgern helfen, sich neu zu besinnen, Gemeinschaft zu erleben und neue Perspektiven zu gewinnen, erklärte der Bischof. 

"Das hat Potenzial, den Blick auf Welt und Mitmenschen zu ändern und auf das, was im Leben wirklich zählt. Das kann sich auch insgesamt auf unser Zusammenleben und unsere Gesellschaft auswirken."

Seit den 1950er Jahren gibt es im Bistum Magdeburg die Tradition der jährlichen Wallfahrt auf die Huysburg. In diesem Jahr nahmen daran laut Bistum rund 3.000 Menschen teil, darunter auch der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz sowie der evangelische mitteldeutsche
Landesbischof Friedrich Kramer.
 

Bistum Magdeburg

Das Bistum Magdeburg zählt zu den jüngsten Bistümern in Deutschland. Die Geschichte des katholischen Glaubens in der Region reicht allerdings zurück bis ins achte Jahrhundert. 

Das Gebiet des Bistums umschließt ein Territorium, das zu den ältesten deutschen Kulturlandschaften zählt. Hier stand die Wiege des Deutschen Reiches und bis heute ruhen hier die ersten deutschen Herrscher: König Heinrich I. in der Stiftskirche von Quedlinburg und Kaiser Otto der Große im Magdeburger Dom, der ersten gotischen Kathedrale diesseits der Alpen. 

Die Kathedrale Sankt Sebastian zwischen Wohnhäusern in Magdeburg / © Dominik Wolf (KNA)
Die Kathedrale Sankt Sebastian zwischen Wohnhäusern in Magdeburg / © Dominik Wolf ( KNA )
Quelle:
KNA