Georg Häfner (1900-1942) sei ein "unerschrockener Streiter für die Wahrheit des Glaubens" gewesen, sagte Jung bei einem Gedenkgottesdienst zum 80. Todestag des Geistlichen in Würzburg. Mutig habe Häfner offen der nationalsozialistischen Ideologie widersprochen.
Der im Jahr 1900 in Würzburg geborene Häfner wurde 1924 zum Priester geweiht. Seit 1934 war er Pfarrer in Oberschwarzach am Rande des Steigerwalds. Im Oktober 1941 wurde er wegen "staatsabträglichen Verhaltens" verhaftet.
Zwei Monate später kam der Priester ins Konzentrationslager Dachau, wo er am 20. August 1942 an den Folgen von Misshandlung, Unterernährung und Krankheit starb. Ein Stolperstein vor der Kiliansgruft, in der die Asche Häfners begraben ist, erinnert an ihn.
Wachstum und Neuanfang
In seiner Gefangenschaft hätten die Nationalsozialisten versucht, Häfner alles zu nehmen, so Jung. Seine Würde als Mensch und Priester, seine leibliche Unversehrtheit, seine innere Widerstandskraft und seinen Lebenswillen. In dieser "dunklen Nacht" habe Häfner jedoch die Feindesliebe und die Kraft der Vergebung gelernt.
Solche Zeiten bedeuten nach den Worten des Bischofs nicht das Ende. Sie seien eine Einladung zu wachsen und sich neu auszustrecken nach Gott. "In der dunklen Nacht des Lebens haben viele Mitchristen erst den tiefen Ernst ihrer Religion, aber auch ihren tiefen, unergründlichen Trost kennengelernt."
Jeder wisse um diese Momente im Leben, geprägt von Scheitern und Selbstzweifel, von Angst und Einsamkeit. Genau dann gehe es darum, loszulassen und nicht mehr zu kämpfen. Das bedeute Wachstum und Neuanfang.