Georg Häfner ist seliggesprochen

"Treuer Hirte bis zur Hingabe seines Lebens"

Im Würzburger Dom ist am Sonntagnachmittag der im Konzentrationslager Dachau gestorbene Priester Georg Häfner seliggesprochen worden. Der römische Kurienkardinal Angelo Amato verlas die offizielle Bestätigung des Papstes. Benedikt XVI. selber erinnerte in Rom an den Märtyrer.

 (DR)

Darin heißt es, Häfner habe mit "Eifer und Klugheit" das Evangelium bezeugt. Auf dem Petersplatz in Rom sagte Benedikt XVI., in den Wirren des Nationalsozialismus sei Häfner bereit gewesen, "als treuer Hirte bis zur Hingabe seines Lebens die Herde zu weiden". Gedenktag des neuen Seligen ist dessen Todestag, der 20. August.



Neben Ortsbischof Friedhelm Hofmann nahmen der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Perisset, und der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke an der Zeremonie teil. Auch einer der letzten überlebenden Priester aus dem Konzentrationslager, der 97-jährige Prälat Hermann Scheipers, war zur Seligsprechung in den Kiliansdom gekommen. Papst Benedikt XVI. hatte verfügt, dass solche Feiern in der Regel nicht mehr in Rom, sondern in den Heimatdiözesen der neuen Seligen stattfinden sollen.



Tod im KZ

Der aus Würzburg stammende Häfner wurde 1924 zum Priester geweiht. Wegen seines Eintretens für die Kirche geriet der Geistliche in Konflikt mit den Nationalsozialisten. 1941 wurde er wegen "staatsabträglichen Verhaltens" verhaftet.



Zwei Monate später kam der Priester ins KZ, wo er am 20. August 1942 an den Folgen von Misshandlung, Unterernährung und Krankheit starb. Ein Stolperstein vor der Kiliansgruft im Dom, in der die Asche Häfners begraben ist, erinnert an ihn.