Bischof Hanke zelebriert Abschiedsmesse Ingolstädter Kirche

Platz für sozialen Wohnraum

Der Termin für die Profanierung der Kirche Sankt Monika in Ingolstadt steht fest. Die Pontifikalmesse zelebriert der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke. Bischof Hanke lädt auch jene ein, die der Abschied von der Kirche schmerzt.

Die Kirche Sankt Monika in Ingolstadt soll profaniert werden / © Bistum Eichstätt (Pressestelle Bistum Eichstätt)

Am Sonntag, 14. Januar, wird der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke den letzten Gottesdienst mit der Gemeinde in St. Monika feiern. 

Gregor Maria Hanke, Bischof von Eichstätt, bei der Seligsprechung von Pater Philipp Jeningen am 16. Juli 2022 in Ellwangen / © Dieter Mayr (KNA)
Gregor Maria Hanke, Bischof von Eichstätt, bei der Seligsprechung von Pater Philipp Jeningen am 16. Juli 2022 in Ellwangen / © Dieter Mayr ( KNA )

Die Pontifikalmesse beginnt um 10 Uhr. Bischof Hanke lädt dazu auch besonders jene ein, denen der Abschied von St. Monika schwer fällt: "Ich weiß, dass es vielen Menschen weh tut, diese Kirche aufzugeben. Darum möchte ich gerade mit ihnen diesen Abschied begehen und ein letztes Mal die Eucharistie feiern."

Wie berichtet soll das Areal von St. Monika, das zur Pfarrei St. Agustin gehört, an die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt GmbH (GWG) im Erbbaurecht vergeben werden. 

Finanzielle Mittel reichten nicht mehr für zwei pastorale Zentren

Mit dem Erlös wird die Pfarrkirche St. Augustin saniert. In den vergangenen Jahren hatte sich herausgestellt, dass in der Pfarrei die finanziellen Mittel nicht mehr ausreichen, um zwei pastorale Zentren mit Kirche und Pfarrheim halten zu können. 

Die GWG plant die Bebauung mit sozialem Wohnungsbau, der überwiegend auf Familien mit Kindern ausgerichtet werden soll. Daher wird auch der Kindergarten auf dem Grundstück von der GWG wieder neu errichtet werden, die Kirche möchte weiterhin Trägerin der Einrichtung bleiben. 

Blick auf die Ingolstädter Kirche Sankt Monika, die am 14. Januar profaniert werden soll / © Bistum Eichstätt (Pressestelle Bistum Eichstätt)

Außerdem ist ein Raum für Gottesdienste und Versammlungen der Gemeindemitglieder in St. Monika vorgesehen.

Wie die Profanierung einer Kirche abläuft

Durch eine Profanierung oder auch Entweihung wird eine Kirche wieder zu einem alltäglichen Gebäude. Laut einer Arbeitshilfe der Deutschen Bischofskonferenz handelt es sich dabei aber nicht einfach nur um einen kirchlichen Verwaltungsakt. 

Gerade wenn in einer Kirche bis zum Schluss Gottesdienst gefeiert wurde und der Kirchenbau für eine konkrete Gemeinde bzw. Gruppe von Gläubigen Heimat gewesen ist, ist eine entsprechende Feier pastoral geboten. 

Abschied und Neuanfang zugleich?

Am Ende des Gottesdienstes wird das Allerheiligste aus dem Tabernakel genommen und das Ewige Licht gelöscht. "Damit wird sinnenfällig für alle Mitfeiernden erfahrbar, dass dieses Gebäude nicht mehr als Gottesdienst- und Gebetsraum zur Verfügung steht", heißt es in dem Text. 

Die Gemeinde nimmt Abschied von ihrer alten Kirche. Es soll aber in der Feier auch deutlich werden, dass sie an einem anderem Ort willkommen geheißen ist.

Umnutzung und Profanierung von Kirchen

Obwohl in Deutschland sowohl katholische als auch evangelische Kirchen leer stehen, ist die Umwidmung katholischer Kirchen komplizierter. Wenn eine katholische Kirche – oder ein anderer heiliger Ort – Weihe oder Segnung verliert, geschieht durch diese Profanierung das Gegenteil der (Kirch-)Weihe. Angeordnet wird eine solche Entwidmung durch ein Dekret des Diözesanbischofs, das im Allgemeinen in einem letzten Gottesdienst verlesen und damit wirksam wird. Damit wird dann das Gotteshaus dauerhaft profanem Gebrauch überlassen.

Die ehemalige Dominikanerkirche in Maastricht ist jetzt ein Buchladen. / © Wut_Moppie (shutterstock)
Die ehemalige Dominikanerkirche in Maastricht ist jetzt ein Buchladen. / © Wut_Moppie ( shutterstock )