Ehemalige Kirche in Essen an neuen Eigentümer übergeben

Neue Bestimmung nach Profanierung

Die ehemalige Albertus-Magnus-Kirche in Essen-Katernberg ist bereits Ende Februar dem neuen Eigentümer übergeben worden. Dieser, die Terra 104 GmbH, will nun im Gespräch mit der Stadt auf dem Areal barrierefreie Wohnungen schaffen.

 Orgelpfeifen und Kirchenbänke in profaniertem Kirchengebäude
 / © Julia Steinbrecht (KNA)
Orgelpfeifen und Kirchenbänke in profaniertem Kirchengebäude / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das teilte die Pfarrei Heilige Cosmas und Damian mit. Das Kirchengebäude war vor kurzem profaniert worden, so dass es nicht mehr als Gotteshaus dient. Dabei waren dem Altar die Reliquien des Heiligen Clarus entnommen und dem Essener Bischof Franz-Josef Overbeck übergeben worden.

Bischof Franz-Josef Overbeck / © Lars Berg (KNA)
Bischof Franz-Josef Overbeck / © Lars Berg ( KNA )

Kirche und Pfarrheim wurden schon seit 2008 nicht mehr von der katholischen Pfarrei genutzt. Von 2009 bis 2020 war Essens chaldäische Gemeinde dort zu Hause, bevor sie in den Stadtteil Stoppenberg umzog.

Kirchengebäude steht unter Denkmalschutz

Das Kirchengebäude steht unter Denkmalschutz und wird daher stehen bleiben. Die weitere Nutzung müsse noch mit der Stadt und dem Denkmalamt abgeklärt werden, so die Pfarrei als frühere Eigentümerin.

Die Aufgabe der Kirche Albertus Magnus war Teil einer großen Finanz- und Gebäude-Sanierung im Ruhrbistum sowie eines Pfarreientwicklungsprozesses. Zu der 2021 gegründeten Pfarrei Heilige Cosmas und Damian gehören fünf Kirchengemeinden im Essener Nordosten. Die Pfarrei hat rund 30.000 Mitglieder.

Umnutzung und Profanierung von Kirchen

Obwohl in Deutschland sowohl katholische als auch evangelische Kirchen leer stehen, ist die Umwidmung katholischer Kirchen komplizierter. Wenn eine katholische Kirche – oder ein anderer heiliger Ort – Weihe oder Segnung verliert, geschieht durch diese Profanierung das Gegenteil der (Kirch-)Weihe. Angeordnet wird eine solche Entwidmung durch ein Dekret des Diözesanbischofs, das im Allgemeinen in einem letzten Gottesdienst verlesen und damit wirksam wird. Damit wird dann das Gotteshaus dauerhaft profanem Gebrauch überlassen.

Die ehemalige Dominikanerkirche in Maastricht ist jetzt ein Buchladen. / © Wut_Moppie (shutterstock)
Die ehemalige Dominikanerkirche in Maastricht ist jetzt ein Buchladen. / © Wut_Moppie ( shutterstock )
Quelle:
KNA