Bischöfe rufen am jüdischen Neujahrsfest zu Widerstand gegen Hass auf

Solidarität mit jüdischen Mitmenschen

Erzbischof Heiner Koch und Bischof Christian Stäblein senden den jüdischen Gemeinden in Berlin und Brandenburg in einem gemeinsamen Grußwort Segenswünsche zum Neujahrsfest Rosch Haschana. Antisemitismus verurteilen sie darin scharf.

Ein Gläubiger Jude bläst die Schofar / © MIA Studio (shutterstock)
Ein Gläubiger Jude bläst die Schofar / © MIA Studio ( shutterstock )

Zum anstehenden jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana rufen die Bischöfe von Berlin und Brandenburg zu Solidarität mit jüdischen Mitmenschen auf. "Der Schutz jüdischen Lebens, die Sorge um Versöhnung zwischen den Menschen und der klare Widerstand gegen Antisemitismus sind unser aller Auftrag", schreiben der katholische Erzbischof Heiner Koch und Bischof Christian Stäblein von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in einem Grußwort.

Erzbischof Heiner Koch / © Nicolas Ottersbach (DR)
Erzbischof Heiner Koch / © Nicolas Ottersbach ( DR )

"Gerade jetzt dürfen wir uns nicht wegducken angesichts von Hass und Antisemitismus, und wir rufen alle Menschen dazu auf, sich dem Hass zu widersetzen und für Verständigung und Frieden einzutreten", heißt es in dem mit Segenswünschen verbundenen Schreiben weiter. Rosch Haschana beginnt am Montag und dauert bis Mittwoch.

Christian Stäblein / © Soeren Stache (dpa)
Christian Stäblein / © Soeren Stache ( dpa )

Die Bischöfe versicherten der jüdischen Gemeinschaft ihre Solidarität in einer von Krieg und Gewalt überschatteten Zeit, vor allem im Nahen Osten: "Die Trauer um die Getöteten, die Sorge um die verschleppten Geiseln und die Angst vor weiterer Eskalation bewegen uns zutiefst. Wir wissen um die tiefe Erschütterung, die viele von Ihnen, Ihre Familien und Gemeinden in diesen Tagen erfahren. Wir stehen an Ihrer Seite, hören Sie und nehmen Ihr Leid wie Ihre Hoffnungen wahr."

Widderhorn und süße Speisen

Das Fest Rosch Haschana erinnert an den Bund zwischen Gott und Israel und leitet zehn Bußtage ein, die in Jom Kippur (Versöhnungstag) gipfeln, dem höchsten jüdischen Fest. Zu den wichtigsten Gebräuchen von Rosch Haschana gehören neben dem Blasen des Schofars (Widderhorn) während eines ausgedehnten Gottesdienstes häusliche Mahlzeiten mit vielen süßen Speisen sowie das Eingehen privater einjähriger Gelübde. Weil sich die Terminberechnung nach dem jüdischen Mondkalender richtet, ist es ein bewegliches Fest, das im September oder Oktober gefeiert wird.

Rosch Haschana - Das jüdische Neujahrsfest

Die Terminberechnung des jüdischen Neujahrsfestes Rosch Haschana richtet sich nach dem Rhythmus des Mondes, daher ist es ein bewegliches Fest. Im Jahr 2025 beginnt der ernste Feiertag mit Sonnenuntergang am 22. September und endet mit Einbruch der Dunkelheit am 24. September. Es beginnt das jüdische Jahr 5786 nach Erschaffung der Welt. Rosch Haschana heißt das jüdische Neujahrsfest auf Hebräisch. Es bedeutet wörtlich "Kopf des Jahres" und leitet zehn Bußtage ein, die in Jom Kippur (Versöhnungstag), dem höchsten jüdischen Feiertag, münden.

Symbolbild: Rosch Haschana / © ungvar (shutterstock)
Quelle:
KNA