Der Siegerentwurf zum Wiederaufbau der Hamburger Bornplatzsynagoge steht fest. Die Jury des Architekturwettbewerbs stimmte für die Ideen eines Planungsteams aus den Büros Schulz und Schulz Architekten (Leipzig), Haberland Architekten und Pola Landschaftsarchitekten (beide Berlin), wie der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg am Freitag mitteilte. Insgesamt hatten an dem Wettbewerb 25 nationale und internationale Teams teilgenommen. Der Entwurf überzeugt laut Jury durch einen würdevollen architektonischen Ausdruck und gibt der historischen Synagoge ihren angestammten Platz in der Stadt zurück.
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Hamburg, Philipp Stricharz, lobte den Siegerentwurf für kluge und zukunftsweisende Konzepte: "Für die Rekonstruktion, unsere künftige Nutzung und den verantwortungsvollen Umgang mit Offenheit einerseits und notwendiger Prävention andererseits."
Zentraler Ort jüdischen Lebens
Der erste Bürgermeister von Hamburg, Peter Tschentscher (SPD), erklärte, der Wiederaufbau sei ein wichtiges Projekt zur Stärkung jüdischen Lebens in der Hansestadt. Es gehe darum, "einen zentralen Ort für das jüdische Leben und die jüdische Kultur in unserer Stadt zu schaffen".
Im Jahr 2022 war eine Machbarkeitsstudie vorgestellt worden, die mehrere Modelle für den Wiederaufbau der Synagoge enthält. Das 1906 eröffnete Gebäude am Bornplatz, dem heutigen Joseph-Carlebach-Platz, war das größte jüdische Gotteshaus Norddeutschlands. Im Zuge der November-Pogrome von 1938 wurde der neoromanische Kuppelbau von den Nazis verwüstet und später abgerissen. Um die Synagoge wieder aufzubauen, hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages im November 2023 über 13 Millionen Euro bewilligt.