Bischöfe fordern Frieden in Nahost

"Mit Terror kann es keinen Frieden geben"

Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße hat sich erschüttert über die Attacken der Hamas auf Israel gezeigt. Er fordert einen Friedensprozess. Ähnlich äußerte sich der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete hat ein Wohnhaus in Israel getroffen. Nach massiven Angriffen aus dem palästinensischen Gazastreifen auf Israel hat die israelische Armee am Samstag den Kriegszustand erklärt / © Ilia Yefimovich/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (dpa)
Eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete hat ein Wohnhaus in Israel getroffen. Nach massiven Angriffen aus dem palästinensischen Gazastreifen auf Israel hat die israelische Armee am Samstag den Kriegszustand erklärt / © Ilia Yefimovich/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ ( dpa )

"Wir brauchen dringend eine Friedenslösung, einen Friedensprozess für den Nahen Osten", forderte der katholische Hamburger Erzbischof Stefan Heße am Sonntagabend.

Mit seinen Gedanken sei er bei den Menschen vor Ort, so der Erzbischof. "Ich habe heute in allen Gottesdiensten für die Opfer und deren Angehörige gebetet und rufe unsere Gemeinden im Erzbistum auf, dies auch zu tun und Gott um Frieden zu bitten."

Erzbischof Stefan Heße / © C. Haake (Erzbistum Hamburg)

Bischof Kramer spricht von Entsetzen

Auch der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Friedrich Kramer, verurteilte die am Samstag begonnenen terroristischen Angriffe gegen Israel scharf. "Die Bilder aus Israel mit dem massiven Angriff der Hamas sorgen für Entsetzen", teilte der mitteldeutsche Landesbischof am Sonntag dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit.

Friedrich Kramer / © Heike Lyding (epd)
Friedrich Kramer / © Heike Lyding ( epd )

"Die Gewalt gegen Zivilisten und die unzähligen Opfer sind durch nichts zu rechtfertigen. Dieser terroristische Angriff durch die Hamas ist entschieden zu verurteilen", hieß es weiter. Kramer unterstrich außerdem: "Mit Terror kann es keinen Frieden geben."

Auch Kurschus verurteilt Angriffe

Annette Kurschus / © Harald Oppitz (KNA)
Annette Kurschus / © Harald Oppitz ( KNA )

Bereits am Samstag hatte sich die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus mit Israel solidarisiert. "Ich verurteile die furchtbaren terroristischen Angriffe zutiefst", sagte sie. "Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Menschen in Israel, deren Land wir noch vor wenigen Tagen besucht haben", versicherte die westfälische Präses.

Hamas und Hisbollah

Die Hamas und die Hisbollah sind radikalislamische Organisationen im Nahen Osten, zu deren verbindenden Hauptzielen die Bekämpfung und Vernichtung des Staates Israel gehört.

Die Palästinensergruppe Hamas wurde nach Beginn der Ersten Intifada 1987 gegründet. Der Name steht als Abkürzung für "Organisation des islamischen Widerstands", bedeutet auf Arabisch aber auch "Eifer" oder "Kampfgeist". Sie ist aus dem palästinensischen Zweig der fundamentalistischen Muslimbruderschaft hervorgegangen und entstand in Opposition zur kompromissbereiteren Fatah bzw. PLO von Jassir Arafat.

Die Hamas mobilisiert (dpa)
Die Hamas mobilisiert / ( dpa )
Quelle:
epd , KNA