Günther Jauch: Liefers und Co. wollen sich nicht AfD anbiedern

Beifall von der falschen Seite?

Trotz eines kritischen Blicks auf die heftig diskutierten Videobotschaften unter dem Motto #allesdichtmachen nimmt TV-Moderator Günther Jauch die prominenten Teilnehmer gegen Anfeindungen in Schutz.

Günther Jauch / © Henning Kaiser (dpa)
Günther Jauch / © Henning Kaiser ( dpa )

Er glaube nicht, dass man sich Querdenkern und Coronaleugnern anbiedern wolle, sagte er im Interview der "Jüdischen Allgemeinen" (Freitag online): "Ich kann mir das nicht vorstellen. Einige der Künstler kenne ich seit Langem persönlich. Die sind jetzt todunglücklich über die Instrumentalisierung durch Coronaleugner und die AfD."

Einige der Beteiligten hätten offenbar "besonders künstlerisch erscheinen" wollen, ergänzte Jauch: "Die haben dann in ihren Wortmeldungen zweite und dritte Ebenen eingezogen, die viele nicht verstanden haben. Und wenn dann auch noch der Beifall von der falschen Seite kommt, wird es noch mal schwieriger."

Satire wurde nicht verstanden

Viele hätten wohl einfach nur auf die verzweifelte Situation von Künstlern hinweisen wollen, doch "was die einen vielleicht satirisch meinen, nehmen Teile des Publikums für bare Münze, halten es für zynisch oder kapieren einfach nicht mehr, was eigentlich gemeint ist." Das müssten Künstler aber aushalten. Wenn sie das nicht könnten, müssten sie zurückrudern oder sich erklären.

"Ein Jan Josef Liefers hat mit der AfD, Reichsbürgern, Verschwörungstheoretikern, Corona-Ignoranten und Aluhüten erklärtermaßen nichts am Hut", betonte der TV-Star weiter: "Dass die ihm jetzt zujubeln, ist tragisch. Die wollen ihn einfach auch missverstehen."


Quelle:
KNA