Der Bamberger Erzbischof Gössl ist zum Ehrendomherrn ("Canon of Honour") des Doms von Chichester im Süden Englands ernannt worden. Das teilte das Erzbistum Bamberg am Mittwoch mit.
Mit der Auszeichnung, die Gössl im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes im Dom verliehen worden sei, würdige der anglikanische Bischof Martin Warner die langjährigen ökumenischen Beziehungen zwischen dem Erzbistum Bamberg und der Diözese Chichester. Neben Gössl trügen auch die Bischofe von Chartes, Arundel und Brighton sowie der koptische Erzbischof von London diesen Ehrentitel.
In seiner Predigt in Chichester sagte Gössl laut Mitteilung, Auseinandersetzungen zwischen den Konfessionen zeigten, dass Christen nicht immer "Aushängeschilder der göttlichen Liebe" gewesen seien. Sie seien aber gemeinsame Zeugen der Hoffnung und sollten diesen Weg gemeinsam gehen.
Die Ernennung sehe er nicht als persönliche Auszeichnung, sondern als "Hinweis auf das Streben nach Einheit und Gemeinschaft, damit in unserem gemeinsamen Beten und Singen und Arbeiten und Sorgen die Liebe Gottes sichtbar und erfahrbar wird für möglichst viele Menschen heute".
Erzbistum Bamberg
Das Bistum Bamberg wurde auf die Initiative von König Heinrich II. hin bei der Reichssynode in Frankfurt gegründet. Erster Bischof von Bamberg war Eberhard I., der dieses Amt von 1007 bis 1040 innehatte. Mit dem Bistum Bamberg ins Leben gerufen wurde das Domkapitel, das den Heiligen Georg als Patron wählte.
Beim 4. Laterankonzil 1215 erlangte das Domkapitel das alleinige Bischofswahlrecht und beanspruchte die Mitregierung des Hochstifts und der Diözese.
