Vatikan lässt Razzien bei Fondsmanagern durchführen

Korruption, Amtsmissbrauch und Geldwäsche

Im Zusammenhang mit einer Investment-Affäre im Vatikan hat die italienische Polizei diverse Büros und Wohnungen durchsucht und Dokumente beschlagnahmt. Ziel der Razzien waren Firmensitze in Rom, Genua und Mailand.

Symbolbild: Polizei in Rom / © Enrico Tricoli (shutterstock)
Symbolbild: Polizei in Rom / © Enrico Tricoli ( shutterstock )

Außerdem wurden am Donnerstag Privatwohnungen, Fahrzeuge und Schließfächer von drei Beschuldigten sowie sechs weiteren Personen durchsucht, berichtete die italienische Zeitung "Avvenire" (Freitag).

Dreistelliger Millionenbetrag

Die Ermittler wurden wie bei einer früheren Aktion auf Bitten der vatikanischen Staatsanwaltschaft tätig. Diese untersucht in Zusammenhang mit dem Kauf einer Londoner Geschäftsimmobilie durch das vatikanische Staatssekretariat Vorwürfe von Veruntreuung, Korruption, Amtsmissbrauch, Erpressung, Betrug und Geldwäsche. Die Gesamtausgaben des Vatikan für den Bürokomplex in der Londoner Sloane Avenue liegen laut Medienrecherchen bei einem mittleren dreistelligen Millionenbetrag.

Im Fokus der Juristen stehen zwei Manager von Fondsgesellschaften, über die der Vatikan die Londoner Investition tätigte, und ein früherer Mitarbeiter des Staatssekretariats. Es gehe darum, die Beziehungen der Beschuldigten untereinander und zum Staatssekretariat zu klären, berichtet "Avvenire" unter Berufung auf die italienische Staatsanwältin Maria Teresa Gerace.

Staatssekretariat Finanzverwaltung entzogen

Wie das vatikanische Presseamt mitteilte, entzog Papst Franziskus dem Staatssekretariat die Verwaltung seines Kapital- und Immobilienvermögens und ordnete an, sich von der Immobilie in London sowie Beteiligungen an einem Fonds in Malta zu trennen.


Quelle:
KNA
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