Adveniat setzt auf politische Verhandlungen in Venezuela

"70 Prozent der Venezolaner hungern"

Die Lage in Venezuela, die Bischof Raul Biord schildert, ist dramatisch. Gesundheitsversorgung ist zusammengebrochen, Corona-Impfungen unmöglich und die Bevölkerung hungert. Jede Verhandlung sei ein Licht der Hoffnung.

Ein Junge geht über ein unfertiges Haus in Caracas, Venezuela / © Matias Delacroix (dpa)
Ein Junge geht über ein unfertiges Haus in Caracas, Venezuela / © Matias Delacroix ( dpa )

Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat setzt in der Krise in Venezuela auf politische Verhandlungen. Anstehende Regionalwahlen im November und Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition seien "Signale der Hoffnung", teilte Adveniat in Essen mit. Das sehe Adveniat-Hauptgeschäftsführer Martin Maier in Übereinstimmung mit dem Vize-Vorsitzenden der Venezolanischen Bischofskonferenz, Bischof Raul Biord von La Guaira, der auf einem Besuch in Deutschland gewesen sei.

Jede Verhandlung Licht der Hoffnung

"70 Prozent der Venezolaner hungern. Die Gesundheitsversorgung ist bereits vor Jahren zusammengebrochen, und an eine Impfung der Bevölkerung gegen Corona ist aktuell kaum zu denken", bilanzierte Maier. Der venezolanische Bischof betonte: "Jede Verhandlung ist ein Licht der Hoffnung." Denn ohne eine "grundlegende politische Lösung" gebe es kein Ende des Hungers, keine medizinische Versorgung und keine flächendeckenden Corona-Impfungen.

Neue politische Kräfte als "Problemlöser"

Bei den Regionalwahlen hoffe er auf neue politische Kräfte, die als "Problemlöser" vor Ort aufträten, so der Bischof. Denn weder von der aktuellen Regierung noch der aktuellen Opposition erwarteten die Menschen Antworten auf ihre Probleme. "Regierung und Opposition haben versagt, weil sie sich von Menschen viel zu weit entfernt haben." Biord rief zur Teilnahme an den Wahlen auf: "Wer sich nicht beteiligt, hat schon verloren."


Quelle:
KNA