Evangelische Bischöfin verurteilt Ausschreitungen bei Demos in Kassel

Corona-Regel-Verstoß gefährdet Leben

Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, hat die Ausschreitungen bei den Protesten gegen die Corona-Politik in Kassel verurteilt. "Die Missachtung der Corona-Regeln gefährdet Menschenleben", betonte sie.

"Schluss mit dem Lockdown" steht auf einem Plakat einer Demonstration in Kassel / © Swen Pförtner (dpa)
"Schluss mit dem Lockdown" steht auf einem Plakat einer Demonstration in Kassel / © Swen Pförtner ( dpa )

"Freie Meinungsäußerung ist ein hohes Gut, für dessen Wahrung wir uns einsetzen. Aber ein Verhalten auf einer Demo, das Corona-Regeln nicht beachtet und mutwillig Ansteckungsrisiken in Kauf nimmt, ist kein sinnvoller Ausdruck der freien Meinungsäußerung, sondern höchst fahrlässig und verantwortungslos", so die Bischöfin. Denn dadurch würden Inzidenzwerte weiter hochgetrieben und die Einschränkungen andauern.

Nicht über Regeln hinwegsetzen

Zusammenhalt sei das Gebot der Stunde: "Zusammenhalt heißt aus unserer Sicht, die Corona-Regeln noch so lange auszuhalten, bis genug Impfstoff für alle da ist und miteinander die sozialen Folgen zu bewältigen. Zusammenhalt heißt nicht, sich über Regeln hinwegzusetzen, die zwar einschränken, aber auch Gesundheit und Leben schützen."

Mehr als 20 000 Menschen haben nach Polizeischätzung am Samstag in Kassel gegen die Corona-Eindämmungsmaßnahmen demonstriert. Dabei wurden massiv die gerichtlich bestätigten Auflagen der Stadt missachtet, die eigentlich nur 6.000 Teilnehmer auf einem Doppelplatz in der Peripherie zugelassen hatte.

Gewalttätige Auseinandersetzungen

Viele Teilnehmer hielten sich nicht an die Auflage, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Während eines illegalen Demonstrationszuges durch die Innenstadt gab es gewalttätige Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten und der Polizei.

 


Beate Hofmann, evangelische Landesbischöfin von Kurhessen-Waldeck / © Andreas Fischer (dpa)
Beate Hofmann, evangelische Landesbischöfin von Kurhessen-Waldeck / © Andreas Fischer ( dpa )
Quelle:
dpa
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