Guatemala kritisiert Abschiebung infizierter Migranten aus USA

"Die USA sind kein Verbündeter Guatemalas"

Guatemalas Präsident Alejandro Giammattei hat das Verhalten der USA in der aktuellen Coronavirus-Krise kritisiert. Laut guatemaltekischen Angaben haben die USA bislang mehr als hundert infizierte Migranten in ihre Heimat abgeschoben.

Flugzeug nach dem Start / © Photon Catcher (shutterstock)
Flugzeug nach dem Start / © Photon Catcher ( shutterstock )

Mit Blick auf die Abschiebung mit Covid-19 infizierter Migranten aus den USA sagte Giammattei laut der Tageszeitung "Prensa Libre": "Guatemala ist ein Verbündeter der USA, aber die USA sind kein Verbündeter Guatemalas." Es sei nicht nachvollziehbar, warum die USA Flugzeuge voller Infizierter schickten, sagte der Präsident.

Amerika wies Vorwürfe zurück 

Laut guatemaltekischen Angaben haben die USA bislang mehr als hundert infizierte Migranten in ihre Heimat abgeschoben. Die US-Botschaft wies die Vorwürfe zurück und betonte, die Vereinigten Staaten hätten allein in den vergangenen 20 Jahren umgerechnet rund eine halbe Milliarde Euro in die Entwicklung des Gesundheitswesens Guatemalas investiert.

Zudem verwies die Botschaft auf ein Abkommen aus dem Jahr 2020, in dem die USA Investitionen von rund einer Milliarde US-Dollar in dem südamerikanischen Land zugesagt hätten. Im April hatte Washington zudem eine Soforthilfe von umgerechnet zwei Millionen Euro für die Bekämpfung der Coronavirus-Krise zur Verfügung gestellt.


Quelle:
KNA
Mehr zum Thema