Lutherischer Bischof von Jerusalem beklagt unveränderte Lage

Zwischen großer Sorge und Zuversicht

Für die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen Land zeigte sich in diesem Jahr keine Veränderung hinsichtlich der humanitären Krise in Gaza. Die Christen seien in einer schwierigen Lage – Weihnachten gibt erneut Zuversicht.

Zusammenstöße im Gazastreifen  / © Ashraf Amra (dpa)
Zusammenstöße im Gazastreifen / © Ashraf Amra ( dpa )

Der Leiter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL), Bischof Sani Ibrahim Azar, zieht eine negative Bilanz des endenden Jahres. "Wir sehen, dass sich für uns nichts verändert hat. Nichts ist, wie wir es erhofft oder erwartet haben", schreibt Azar am Wochenende in seiner Weihnachtsbotschaft.

US-Politik gegenüber Israel und Palästina

Anlass zur Sorge gebe die anhaltende humanitäre Krise in Gaza ebenso wie die andauernden Proteste beim "Marsch der Rückkehr". Als problematisch bewertete der Bischof auch die US-Politik gegenüber Israel und Palästina. Die Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem habe große Sorge hinsichtlich einer Zweistaatenlösung verursacht, so Azar. Innenpolitisch habe das umstrittene Nationalitätengesetz die nichtjüdischen Bürger Israels befremdet.

Gleichzeitig seien die Christen "inmitten so vieler schwieriger Situationen" in ihrem Land und rund um die Welt dankbar für die Freude von Weihnachten. "Weihnachtsfreude kommt vom erneuten Hören der guten Nachricht, dass Gott die Welt nicht in Dunkelheit gelassen hat", so Azar. Deshalb gelte es sogar inmitten der Besatzung und angesichts der allgegenwärtigen Kriegsgerüchte den Glauben und die Hoffnung daran zu erneuern, "dass bald und sehr bald alle Menschen des Heiligen Landes Befreiung, Würde und auf Gerechtigkeit basierenden Frieden erfahren werden".

 


Quelle:
KNA