In der Ukraine mit der Hauptstadt Kiew leben auf einer Fläche von über 600.000 Quadratkilometer über 40 Millionen Menschen. 67 Prozent gehören der orthodoxen Kirche an, bis zu zehn Prozent sind griechisch-katholisch. Seit über sechs Jahren herrscht im Osten des Landes Krieg, der 13.000 Menschen das Leben kostete und etwa 25.000 zu Kriegsinvaliden machte. Offiziellen Angaben zufolge gibt es rund 1,5 Millionen Binnenflüchtlinge. Außerdem annektierte Russland die Krim.
Das vor über 25 Jahren gegründete katholische Osteuropahilfswerk Renovabis unterstützte zunächst die Wiedererrichtung pastoraler Strukturen der katholischen Kirche beider Riten. Dazu gehörte die Ukrainische Griechisch-katholische Kirche, die von Stalin verboten worden war und während der Sowjetzeit nur als Untergrundkirche oder im Exil überlebte, und die römisch-katholische Kirche, die eingeschränkt, aber nicht völlig vernichtet war. So gab es Bauhilfen für Kirchen, Pfarrhäuser und Priesterseminare, Motorisierungs- und Ausrüstungshilfen und Stipendien.
Gefördert wird auch die Kinder- und Jugendarbeit. Die Caritas der römisch-katholischen und jene der griechisch-katholische Kirche helfen Menschen, die durch den Krieg ihre Heimat verlassen mussten, materiell und psychologisch. Renovabis engagiert sich außerdem in Problemfeldern wie der Drogenabhängigkeit, der Behandlung von HIV-Aids-Kranken und in der Bekämpfung des Frauenhandels. (KNA / 17.05.2020)
20.05.2020
In der Öffentlichkeit ist der Ukrainekonflikt nicht mehr präsent. Durch die Corona-Pandemie wird jetzt auch mit mehr sozialen Spannungen gerechnet. Die Caritas versucht zu helfen. Auch hinter der Frontlinie und mit Unterstützung aus Deutschland.
Die ukrainische Caritas hat angesichts der Corona-Krise gefordert, Probleme als internationale Gemeinschaft zu lösen. "Wir tragen miteinander Verantwortung für die menschliche Familie", sagte der Präsident der Caritas in der Ukraine, Andrij Waskowycz, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Kiew.
Wegen der Pandemie sei in der Ukraine mit mehr sozialen Spannungen zu rechnen. "Krisenbedingt sind eine weitere Million Menschen zurückgekehrt, die als Arbeitsmigranten im Ausland tätig waren", sagte Waskowycz. Etwa 3,4 Millionen Menschen in der Ukraine benötigten Hilfe. Die Ukraine steht im Mittelpunkt der diesjährigen Pfingstaktion des katholischen Osteuropahilfswerks Renovabis.
Arbeit hinter der Frontlinie
Viele hätten dort durch die Beschränkungen ihre Jobs verloren und seien ohne Einkommen. "Von dem, was der Staat als soziale Absicherung bietet, können sie schlicht nicht leben", erläuterte Waskowycz. Mit Renovabis seien Projekte wie mobile Palliativpflege oder inklusive Einrichtungen für Menschen mit Behinderung gelungen. Zudem arbeite die ukrainische Caritas mit Obdachlosen in der Pufferzone hinter der Frontlinie in den ostukrainischen Regionen Lugansk und Donezk.
"Die Weltöffentlichkeit hat diesen Krieg schon lange nicht mehr auf dem Schirm", sagte Waskowycz. Der Konflikt sei zwar nicht mehr überall in der Ukraine spürbar, er wirke sich aber "auf uns alle aus". Selbst Kinder erzählten von Kriegserlebnissen. "Manche können sogar am Geräusch erkennen, um welches Geschoss es sich handelt." Die neuen Herausforderungen durch die Corona-Krise seien gewaltig. Mit der solidarischen Unterstützung aus Deutschland und anderen Ländern könne die Caritas aber Zuversicht zu vermitteln.
In der Ukraine mit der Hauptstadt Kiew leben auf einer Fläche von über 600.000 Quadratkilometer über 40 Millionen Menschen. 67 Prozent gehören der orthodoxen Kirche an, bis zu zehn Prozent sind griechisch-katholisch. Seit über sechs Jahren herrscht im Osten des Landes Krieg, der 13.000 Menschen das Leben kostete und etwa 25.000 zu Kriegsinvaliden machte. Offiziellen Angaben zufolge gibt es rund 1,5 Millionen Binnenflüchtlinge. Außerdem annektierte Russland die Krim.
Das vor über 25 Jahren gegründete katholische Osteuropahilfswerk Renovabis unterstützte zunächst die Wiedererrichtung pastoraler Strukturen der katholischen Kirche beider Riten. Dazu gehörte die Ukrainische Griechisch-katholische Kirche, die von Stalin verboten worden war und während der Sowjetzeit nur als Untergrundkirche oder im Exil überlebte, und die römisch-katholische Kirche, die eingeschränkt, aber nicht völlig vernichtet war. So gab es Bauhilfen für Kirchen, Pfarrhäuser und Priesterseminare, Motorisierungs- und Ausrüstungshilfen und Stipendien.
Gefördert wird auch die Kinder- und Jugendarbeit. Die Caritas der römisch-katholischen und jene der griechisch-katholische Kirche helfen Menschen, die durch den Krieg ihre Heimat verlassen mussten, materiell und psychologisch. Renovabis engagiert sich außerdem in Problemfeldern wie der Drogenabhängigkeit, der Behandlung von HIV-Aids-Kranken und in der Bekämpfung des Frauenhandels. (KNA / 17.05.2020)