Erzbischof vor Häftlingen: Gott kennt keine hoffnungslosen Fälle

"So wichtig wie die Menschen draußen"

Weihnachten bedeutet "immer auch Aufbruch": Der Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick war am Sonntag in der Justizvollzugsanstalt in Bayreuth, um vor den Häftlingen zu sprechen.

Erzbischof Ludwig Schick / © Nicolas Armer (dpa)
Erzbischof Ludwig Schick / © Nicolas Armer ( dpa )

Für Gott gebe es keine hoffnungslosen Fälle, sagte Schick. "Er wartet auf unsere Bekehrung und ermöglicht sie mit seiner Liebe." Der Erzbischof feierte in dem Gefängnis einen Gottesdienst mit Häftlingen und Mitarbeitern. Er riet dabei, den Advent bewusst mit Hoffnung zu füllen. "Nur wer Hoffnung hat, dass es lohnt, sich zu ändern, und dass es dann gut weitergeht, wird umkehren zu einem besseren Leben."

Jesus Christus habe neues Leben der Ehrlichkeit, des Anstandes, des Rechtes, der Barmherzigkeit und der wohlwollenden Gemeinschaft ermöglicht, fügte Schick hinzu. Diese Erfahrung wünsche er den rund 900 Häftlingen in der Bayreuther JVA ebenso wie allen weiteren der rund 4.000 Häftlinge in Gefängnissen auf dem Gebiet des Erzbistums.

"Vor Ihm sind alle gleich"

In seiner Predigt bezog sich der Erzbischof auf Johannes den Täufer. Dieser habe die Menschen auf Christus hingewiesen, von ihm solle man sich zu einem guten Leben inspirieren lassen.

Seine jährlichen Besuche in Gefängnissen will Schick nach eigenen Angaben nutzen, um die Häftlinge zu erinnern: "Sie sind Gott genauso wichtig wie die Menschen draußen – wie Oberbürgermeister, die Bundeskanzlerin oder der Papst und der Erzbischof. Vor Ihm sind alle gleich." – Der Erzbischof besucht seit mehr als zehn Jahren traditionell am vierten Adventssonntag eine Haftanstalt. Mittlerweile war er seiner Pressestelle zufolge in allen neun Gefängnissen auf dem Gebiet des Erzbistums.


Quelle:
KNA