Zentraler Ökumenischer Gottesdienst auf dem Regensburger Katholikentag

"überbrücken"

Mit einem ökumenischen Gottesdienst im voll besetzten Regensburger Dom haben Gläubige unterschiedlicher Konfessionen am Freitagabend ihr Streben nach kirchlicher Einheit bekundet.

 (DR)

Der Bischof von Regensburg, Rudolf Voderholzer, betonte, die Taufe stelle die besondere Brücke dar, "die Christus längst auch zwischen uns geschlagen hat". Der Gottesdienst solle dazu ermutigen, "diese Brücke der Einheit immer wieder zu begehen". Der griechisch-orthodoxe Metropolit von Deutschland, Augoustinos, sagte, die gemeinsame Blickrichtung auf Christus verbinde die Christen auch untereinander über alle Grenzen hinweg. Der Gottesdienst fand ihm Rahmen des 99. Deutschen Katholikentags statt.

Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, sprach sich in seiner mit Beifall bedachten Predigt für ein neues Verständnis der Ökumene aus. Zwar sei die gründliche theologische Klärung der Streitfragen zwischen den Konfessionen wichtig. Mindestens genau so wichtig aber sei, "dass die Hoffnung auf Einheit der Kirche Eingang ins Herz eines jeden Christenmenschen" finde, so Bedford-Strohm. "Die Ökumene muss zu einer Ökumene der Herzen werden", forderte er. Diese Einsicht ersetze nicht den Streit um die Wahrheit, sondern rücke ihn in die richtige Perspektive.

Als Zeichen der Gemeinschaft knüpften die Gläubigen farbige Bänder zu einem großen Netz zusammen. Für die Freikirchen wirkte der baptistische Pastor Bernd Densky von der Arbeitsgemeinschaft der Christlichen Kirchen in Deutschland an der Feier mit.