Dr. Mgr.
Ägidius J. Zsifkovics

Bischof der Diözese Eisenstadt, Österreich
Bischof Ägidius Zsifkovics / © Erzdiözese Wien
Bischof Ägidius Zsifkovics / © Erzdiözese Wien

Ägidius J. Zsifkovics, geboren am 16. April 1963 in Güssing (Burgenland), ist seit 2010 Bischof der Diözese Eisenstadt. Zsifkovics stammt aus dem burgenlandkroatischen Teil der Diözese und wuchs zweisprachig – deutsch und kroatisch sprechend – auf. Heute spricht er darüber hinaus Italienisch und Englisch, verfügt über Ungarischkenntnisse und ist aufgrund seiner humanistischen Sprachausbildung mit Latein und Altgriechisch vertraut.

Nach seinem Theologiestudium an der Universität Wien und Zagreb, das er 1987 abschloss, wurde er mit 24 Jahren (am 29. Juni 1987) in Eisenstadt zum Priester geweiht. Der von ihm gewählte Primizspruch lautete: "Was er euch sagt, das tut!" (Joh 2,5). 

Am 1. September 1987 trat Ägidius Zsifkovics eine Stelle als Bischöflicher Sekretär und Zeremoniär an – also gerade in jener arbeitsintensiven Zeit, die von den Vorbereitungen auf den Besuch von Papst Johannes Paul II. in der noch jungen Diözese Eisenstadt geprägt war. Von Anfang September 1988 bis 1992 wurde Zsifkovics von Bischof László für das Studium des kanonischen Rechts an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom freigestellt. 1990 erwarb er das Lizentiat, 1992 den Doktor des kanonischen Rechts. 

Noch während des Kirchenrechtsstudiums wurde er 1991 zum Vizekanzler der Diözesankurie in Eisenstadt ernannt. Nach seiner Rückkehr aus Rom übte er von 1992 bis 1999 das Amt des Ordinariatskanzlers aus. Zudem war Bischof Zsifkovics Advokat des Bischöflichen Diözesangerichts (1992-1994), seit 1992 Mitglied des Priesterrates, seit 1994 Pfarrmoderator und ab 1997 Pfarrer in Wulkaprodersdorf.

Seit 1996 leitete er das Referat für die pastoralen Belange des kroatischen Volksteiles (ab 2000 "Kroatische Sektion") und war Chefredakteur der kroatischen Kirchenzeitung "Glasnik" der Diözese Eisenstadt. Von 1993 bis 1997 war er zudem Mitglied des kroatischen Volksgruppenbeirats, in dessen Funktion er auch in der Koordinierungsstelle für Flüchtlinge und Ostkontakte mitwirkte. 

Am 1. Februar 1999 übernahm Ägidius Zsifkovics auf Vorschlag von Kardinal Christoph Schönborn und nach Wahl der Mitglieder der Bischofskonferenz das Amt des Generalsekretärs der Österreichischen Bischofskonferenz. In dieser Funktion war Zsifkovics u.a. maßgeblich an den Vorbereitungen für den "Mitteleuropäischen Katholikentag" (2003/04) mit der "Wallfahrt der Völker" am 22. Mai 2004 nach Mariazell und für den Österreich-Besuch von Papst Benedikt XVI.von 7. bis 9. September 2007 verantwortlich.

Bereits 1997 wurde er vom damaligen Eisenstädter Diözesanbischof Paul Iby zum Wirklichen Konsistorialrat ernannt; im Jahr 2000 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum päpstlichen Ehrenkaplan ("Monsignore").

Am 9. Juli 2010 wurde er zum Bischof von Eisenstadt ernannt. Am 25. September 2010 wurde Ägidius J. Zsifkovics im Martinsdom zum dritten Diözesanbischof von Eisenstadt und damit zum Nachfolger des ersten Eisenstädter Bischofs Stephan László und dessen Nachfolger Paul Iby geweiht.

Bereits in seiner Ansprache hob er die Solidarität mit den Mitmenschen, insbesondere die Zuwendung zu den "Mühseligen und Beladenen", die "Sorge für Arme, Heimatlose, Notleidende" als "Dauerauftrag für die Kirche", als konkrete Martinstaten für die Martinsdiözese Eisenstadt hervor. Auch ein weiteres Grundanliegen von Ägidius Zsifkovics kam bereits mit der Bischofsweihe zum Ausdruck: die Wertschätzung, der Einsatz und die Förderung der sprachlichen, kulturellen, spirituellen und ökumenischen Vielfalt des Burgenlandes und seiner Verortung im Herzen, in der Mitte Europas. 

Ende Oktober 2015 wurde Zsifkovics, der als Referatsbischof für die Roma und Sinti in Österreich der ranghöchste Minderheitenvertreter der Republik ist,  mit dem Referat "Flucht, Migration und Integration" der Österreichischen Bischofskonferenz betraut. In derselben ist er auch Vertreter der EU-Bischofskommission ComECE. 

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