Papst Leo XIV. ist laut dem diesjährigen Jahrbuch der italienischen Enzyklopädie "Treccani" die Persönlichkeit des Jahres 2025. Nach italienischen Medienberichten vom Dienstag wählten die Herausgeber des seit 1999 erscheinenden Jahrbuchs den am 8. Mai gewählten Pontifex unter anderem "wegen seiner Nüchternheit, seiner Mäßigung und seiner Fähigkeit zum Zuhören" zur herausragenden Person des zurückliegenden Jahres.
Leo XIV. zeichne sich, so die Begründung des Herausgebers der Publikation, Macello Sorgi, als ein Mann mit Zurückhaltung im öffentlichen Auftreten und in seinen Worten aus. Er habe sich bewusst dazu entschieden, den "publizistischen Lärm" der eine Wahl zum Papst umgebe, herunterzufahren. Zudem habe er sich in einer stark von Polarisierungen geprägten Welt "geduldig jedem Versuch der Einordnung nach dem Schema links oder rechts entzogen, und das sowohl in politischer wie auch in theologischer Hinsicht."
Papst der Abwägung und Entschleunigung
In einem von unerhörten und miteinander verknüpften globalen Herausforderungen gezeichneten Szenario arbeite der neue Papst an einer klaren Ordnung von Prioritäten. Dazu bediene er sich angemessener Antworten und abgewogener Entschleunigungen.
Das Institut Treccani gibt seit 1929 die in Italien führende "Enciclopedia Italiana Treccani" heraus. Das Standardwerk wurde nach seinem Stifter, dem Textilfabrikanten Treccani, benannt. Seit 1999 gibt das Institut zudem regelmäßig ein "Jahrbuch" heraus, in dem eine herausragende Persönlichkeit des jeweils zurückliegenden Jahres benannt wird. 2024 war dies, anlässlich ihres 90. Geburtstages, die Schauspielerin Sofia Loren. Im Jahr davor war Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella diese Auszeichnung zuteil geworden.