Leo XIV. hat das ökumenische Jugendtreffen der Taizé-Gemeinschaft in Paris gewürdigt. "Am Ende dieses Jahres, das so viele Prüfungen für unsere Menschheitsfamilie mit sich brachte, ist die großzügige Gastfreundschaft, die Sie in Paris von Gläubigen aller Richtungen und Menschen guten Willens erfahren, eine kraftvolle Botschaft an die Welt", heißt es in dem am Samstag vom Vatikan veröffentlichten Brief zum 48. Europäischen Taizé-Jugendtreffen.
Dazu werden von Sonntag bis 1. Januar rund 15.000 junge Erwachsene aus ganz Europa erwartet. Das Treffen markiere eine neue Etappe der "Pilgerreise des Vertrauens auf Erden", die Taizé-Gründer Frère Roger (Schutz) vor fast einem halben Jahrhundert in Paris begonnen habe, so der Papst weiter. Das Treffen finde auch in einem besonderen kirchlichen Moment statt, geprägt vom Abschluss des Heiligen Jahres und den Gedenkfeiern zum 1.700. Jahrestag des Konzils von Nizäa, bei dem das bis heute für die meisten Konfessionen geltende Glaubensbekenntnis formuliert wurde.
Versöhnung in Konflikten und Gewalt
Daran hatte der Papst Ende November bei einer Gedenkfeier in Nizäa, dem heutigen Iznik in der Türkei, gemeinsam mit Vertretern von rund 20 anderen Konfessionen erinnert: "Versöhnung ist heute ein Ruf der gesamten Menschheit, die von Konflikten und Gewalt betroffen ist", zitierte er in dem Brief. "Der Wunsch nach voller Gemeinschaft aller Gläubigen an Jesus Christus geht stets einher mit dem Streben nach Brüderlichkeit unter allen Menschen."
Leo ermutige die jungen Männer und Frauen, "Pilger des Vertrauens zu werden, Handwerker des Friedens und der Versöhnung, die fähig sind, den Menschen um Sie herum demütige und freudige Hoffnung zu bringen". Er wünsche ihnen, dass die Zeit des Gebets und des Austauschs in diesen Tagen ihnen helfe, ihren Glauben zu vertiefen und immer klarer zu erkennen, wie sie das Evangelium im konkreten Alltag leben können, so Leo XIV. Die Botschaft wurde von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Namen des Papstes unterzeichnet.